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Landeshauptstadt Magdeburg reagiert auf die steigenden Infektionszahlen

Donnerstag, den 22. Oktober 2020

Magdeburg wird keine Allgemeinverfügung zum Umgang mit den steigenden Coronainfektionen erlassen. Stattdessen baut die Landeshauptstadt auf das strikte Einhalten der geltenden 8. Landesverordnung und der gängigen Abstands- und Hygieneregeln. Das betonte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper auf einer Pressekonferenz. Zusammen mit Amtsarzt Dr. Eike Hennig erläuterte er die Maßnahmen für die kommenden Tage und appellierte an die Vernunft der Bürger*innen. 
 
Der Inzidenzwert der Landeshauptstadt lag heute bei 36,62 Coronainfektionen auf 100.000 Einwohner*innen in sieben Tagen. Ein so hoher Wert wurde bisher in Magdeburg noch nicht erreicht. 15 Menschen wurden positiv auf SARS-CoV-2 getestet; damit liegt die Zahl der insgesamt seit März 2020 mit dem Virus infizierten Magdeburger*innen bei 530.
 
Amtsarzt Dr. Eike Hennig betonte, dass derzeit 12 Mitarbeitende im Gesundheitsamt mit der Nachverfolgung der Neuinfektionen beschäftigt sind. Ab Montag wird das Team auf 20 Mitarbeitende aufgestockt. Sollte sich die Zahl der Neuinfektionen stark erhöhen, würde bei der Nachverfolgung die Priorität auf Gemeinschaftseinrichtungen liegen, d.h. Ansteckungsursachen in Kitas, Schulen und Pflegeheimen würden zuerst recherchiert werden.
 
"In Magdeburg gibt es seit Monaten keine Infektions-Hotspots. Stattdessen hatten wir es bis in den September hinein vor allem mit erkrankten Reiserückkehrer*innen zu tun. Inzwischen infizieren sich die meisten Betroffenen in Magdeburg bei Privatveranstaltungen wie Familienfeiern. Wir gehen davon aus, dass sich dort nicht an das Abstandsgebot von 1,50 m gehalten wird", so Amtsarzt Dr. Eike Hennig.
 
Oberbürgermeister Dr. Trümper ergänzt: "Ein wichtiger Aspekt, um das Virus kontrollieren zu können, ist die Einhaltung der Hygieneregeln. Dazu gehören: das Tragen einer Maske, wenn der Mindestabstand von 1,50 m nicht eingehalten werden kann, häufiges Händewaschen, das Desinfizieren von Oberflächen, die häufig berührt werden, und eine angemessene Nies- und Hustenetikette."
 
Magdeburg wartet auf neue Landesverordnung

Eine Allgemeinverfügung der Landeshauptstadt wird es in den kommenden Tagen nicht geben. Oberbürgermeister Dr. Trümper betonte, dass es ausreicht, wenn sich jede*r an die Vorgaben der 8. Landesverordnung hält. "Ministerpräsident Haseloff hat mir zugesichert, dass die Landesregierung am kommenden Dienstag eine neue Landesverordnung vorlegt, in der Regelungen für die einzelnen kritischen Inzidenz-Stufen enthalten sind. Somit entsteht kein Maßnahmen-Flickenteppich, sondern alle kreisfreien Städte und Landkreise wissen genau, was wann umgesetzt werden sollte."
 
Bis zum Erlass einer neuen Landesverordnung empfehlen Oberbürgermeister und Amtsarzt die Regelungen des Bundes vom 16. Oktober (www.bundesregierung.de/breg-de/suche/merkel-bund-laender-gespraeche-1799054).
 
Von Bußgeldern für Nichteinhaltung der Maskenpflicht in öffentlichen Räumen distanziert sich der Oberbürgermeister weiterhin. Allerdings weist er darauf hin, dass überall dort ein Mund-Nasen-Schutz aufgesetzt werden muss, wo dauerhaft der Abstand von mindestens 1,50 m nicht eingehalten werden kann. Auch eine Sperrstunde soll es in der Landeshauptstadt vorerst nicht geben, da es keinerlei Hinweise darauf gibt, dass sich in den Restaurants und Lokalen in Magdeburg Menschen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
 
Den Magdeburger*innen wünscht der Oberbürgermeister einen langen Atem bei der Eindämmung des Virus: "Wir werden damit noch Monate leben müssen. Und wie wir damit sinnvoll umgehen, ist eine Organisationsfrage für Land und Kommunen. Aber fest steht, dass es für das Virus keine Grenzen gibt. Also müssen wir Wege finden, unser Leben so zu organisieren, dass es keine Ansteckungsmöglichkeiten gibt. Bei unseren Kultur- und Sportveranstaltungen sind wir zum Beispiel auf einem sehr guten Weg – denn dort hat sich noch nie jemand angesteckt. Und wenn sich alle in ihrem privaten Umfeld an die AHA-Regeln (Abstand halten, Hygieneregeln beachten, Alltagsmaske tragen) halten, kann die Ansteckungsgefahr dauerhaft verringert werden."
 
Fieberambulanz wird wetterfest

Um dem steigenden Bedarf nach Testungen gerecht zu werden, hat die Kassenärztliche Vereinigung als Betreiberin zugesagt, dass die Fieberambulanz in der Brandenburger Straße 8 mit einem weiteren Arzt verstärkt wird. So sollen die Wartezeiten verkürzt werden. Dr. Eike Hennig informierte zudem, dass die Fieberambulanz für die nun kommende kalte Jahreszeit einen wind- und wetterfesten Zugang erhält, der bei winterlichen Temperaturen auch mit Warmluftgebläsen ausgestattet sein wird. Zudem wies Dr. Hennig darauf hin, dass auch etliche Hausärzt*innen in Magdeburg Coronatests durchführen.
 
Amtsarzt Dr. Eike Hennig informierte darüber hinaus, dass die Entscheidung dem 1. FC Magdeburg überlassen wird, ob er morgen den Vorverkauf für das Drittliga-Heimspiel am kommenden Samstag (24. Oktober) fortsetzt. Der Vorverkauf war in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt zwischenzeitlich ausgesetzt worden. Die Fans sind verpflichtet, überall im Stadion eine Maske zu tragen, auch während des Spiels. Das kommende Handball-Ligaspiel des SC Magdeburg am 25. Oktober kann aus Sicht der Landeshauptstadt Magdeburg mit Maskenpflicht in der GETEC-Arena stattfinden.