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so sparen hausbesitzer bis zu 62 000 euro beim laufenden baukredit

So sparen Hausbesitzer bis zu 62.000 Euro beim laufenden Baukredit

Dienstag, den 13. Oktober 2020

Im anhaltenden Zinstief sind auch Immobilienkredite immer günstiger geworden. Davon profitieren nicht nur jetzige Käufer. Eine Modellrechnung des Vergleichsportals Verivox zeigt, wie Hausbesitzer mit laufendem Baukredit bis zu 62.000 Euro sparen können.

55.000 Euro Ersparnis durch Sonderkündigung und Anschlussfinanzierung

"Verbraucher dürfen ihren Baukredit nach 10 Jahren kündigen und zurückzahlen - unabhängig von der vereinbarten Zinsbindungsfrist und ohne Extra-Kosten", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. "Die Hausbesitzer können dadurch zu einer Bank mit einem günstigeren Kredit wechseln." Die Kündigungsfrist beträgt 6 Monate. Nach 10 Jahren und 6 Monaten können Verbraucher ihren alten Kredit also ablösen.

Verivox-Berechnungen zeigen, wie sehr sich dieses Sonderkündigungsrecht für Verbraucher bei einem Darlehen mit 20-jähriger Zinsbindung auszahlen kann. Laut Bundesbank-Statistik zahlten Darlehensnehmer für einen Baukredit vor 10 Jahren im Durchschnitt 3,59 Prozent Zinsen. Wer zu diesen Konditionen 250.000 Euro aufgenommen hat und 1.000 Euro für die monatliche Rate zahlt, muss heute noch etwa 210.000 Euro (exakt: 209.774 Euro) abbezahlen. Eine Anschlussfinanzierung in dieser Höhe gibt es bei günstigen Banken heute zum Effektivzins von 0,47 Prozent. Damit sparen Kreditnehmer gut 55.000 Euro Zinskosten - allein bis zum Ende der ursprünglichen 20-jährigen Zinsbindungsfrist.

Mit jährlichen Sondertilgungen knapp 7.000 Euro sparen

Wer freie Finanzmittel wie den Jahresbonus oder das 13. Monatsgehalt in die Rückzahlung des Baukredits investiert, kann noch mehr sparen. "Viele Darlehensverträge erlauben jährliche Sondertilgungen außer der Reihe", sagt Oliver Maier. "Bis zu 5 Prozent der ursprünglichen Darlehenssumme sind marktüblich, ohne dass dieses Plus an Flexibilität negativen Einfluss auf den angebotenen Zinssatz hat."

In seiner Modellrechnung hat Verivox die Kosten für eine weitere Finanzierungsvariante ermittelt: Zusätzlich zur Umschuldung nach 10,5 Jahren zahlen Kreditnehmer hier von Beginn an 2.500 pro Jahr als Sondertilgung an die Bank zurück - in 20 Jahren insgesamt 50.000 Euro. Am Ende der Laufzeit haben sie 56.875 Euro weniger Schulden als ohne Sondertilgungen. Sie haben also fast 7.000 Euro Zinsen gespart. Im Vergleich zur teuersten Variante, in der der alte Kredit volle 20 Jahre weiterläuft, beträgt die Gesamtersparnis über 62.000 Euro.

Heutige Zinsen für die Zukunft sichern - mit einem Forward-Darlehen

Auch Verbraucher, die erst in einigen Jahren eine Anschlussfinanzierung brauchen, können sich dafür heute schon niedrige Zinsen sichern - mit einem Forward-Darlehen. Hier wird der Zinssatz für die Anschlussfinanzierung bis zu 5 Jahre im Voraus mit der Bank vereinbart. Weil das für die Bank ein Risiko ist, verlangt sie bei längeren Vorlaufzeiten einen Zinsaufschlag.

Ob sich ein Forward-Darlehen lohnt, hängt deshalb von der künftigen Zinsentwicklung ab. Wenn die Zinsen so niedrig wie heute bleiben oder sogar sinken, zahlen Kreditnehmer drauf. Steigen die Zinsen, macht sich das Forward-Darlehen bezahlt. "In jedem Fall bietet ein Forward-Darlehen Planungssicherheit", sagt Oliver Maier. "Verbraucher können sich langfristig niedrige Zinsen sichern und haben das Thema für sich geregelt." Bis zu 12 Monate im Voraus gibt es die Anschlussfinanzierung aktuell ohne Zinsaufschlag.

Foto © Verivox GmbH