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Gesundheit-News: Seborrhoisches Ekzem - weit verbreitet, gut behandelbar, oft aber chronisch

5. Oktober 2020

Foto eines Profils von einer jungen Frau mit einem seborrhoischen Ekzem

(ams). Gelbliche, fettig glänzende Schuppen auf geröteter Haut - das sind typische Symptome für das seborrhoische Ekzem. Die Hauterkrankung tritt häufig auf der Kopfhaut oder im Gesicht auf, ist harmlos und nicht ansteckend. Sie kann recht gut behandelt werden, kommt häufig aber wieder und verläuft chronisch.

Meist erscheint das Ekzem auf der behaarten Kopfhaut und am Haaransatz, zwischen den Augenbrauen, an den Wangen und in den Hautfalten zwischen Mundwinkeln und Nase oder auch im Bartbereich. Es kann jedoch auch an anderen Körperstellen vorkommen.

"Die Ursachen dafür sind vielfältig: Zum Beispiel können eine erhöhte Talgproduktion, ein natürlicherweise auf der Haut vorkommender Hefepilz, aber auch Bakterien, Stress, Hormone und eine familiäre Veranlagung eine Rolle spielen.", erklärt Dr. Julian Bleek, Arzt im AOK-Bundesverband. Bei Menschen mit bestimmten Erkrankungen des Nervensystems wie Morbus Parkinson kommt die Erkrankung ebenfalls häufiger vor. Ist das Immunsystem geschwächt, kommt es verstärkt zu einem schweren Verlauf.

Männer erkranken häufiger als Frauen

Die Hautkrankheit ist weit verbreitet: Etwa drei bis zehn Prozent der Bevölkerung haben damit zu tun, Männer häufiger als Frauen. Oft tritt das Ekzem zum ersten Mal im jüngeren Erwachsenenalter auf und kann dann immer wiederkehren. Im Sommer kann es abklingen.

Denn Sonnenlicht und frische Luft wirken positiv auf die Haut. In den Wintermonaten oder in Stressphasen kommt es dann aber oft wieder.

Auch Säuglinge können daran erkranken, typisch sind hier fest haftende, gelblich-fettige Schuppen auf der Kopfhaut. Das Ekzem heilt bei Babys in den meisten Fällen von allein aus und muss nicht behandelt werden. Nehmen die Schuppenkrusten auf dem Kopf überhand, kann man sie über Nacht mit etwas Olivenöl einweichen lassen und dann mit Babyshampoo abwaschen.

Behandlung mit Antipilzmitteln

"Das seborrhoische Ekzem ist meist einfach zu diagnostizieren. Abzugrenzen ist vor allem eine Schuppenflechte oder eine Neurodermitis. Die Hautveränderungen treten hier typischerweise an anderen Körperstellen auf. Bei Zweifeln kann eine hautärztliche Abklärung sinnvoll sein", empfiehlt Dr. Bleek. Behandelt wird mit Antipilzmitteln in Form von Cremes oder Shampoos, die auf die betroffenen Stellen gebracht werden.

Helfen können auch teerhaltige Shampoos oder Cremes mit Salicylsäure. Ist die Haut stark entzündet, können kortisonhaltige Salben eingesetzt werden, um die Entzündungen abklingen zu lassen. Bleek: "Lassen Sie möglichst viel Licht und Luft an die Haut. Für den Sonnenschutz eignen sich Lotionen mit geringem Fettgehalt." Wenig sinnvoll dagegen ist, die betroffenen Hautstellen mit viel Make-up zuzukleistern, dadurch werden nur die Hautporen verstopft. Ab und zu ein leichtes Make-up ist aber nicht bedenklich.


Text / Foto: AOK Bundesverband