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Gesundheit-News: Rückenschmerzen - Dann besser Sport als Sofa

3. September 2020

Berlin. „Ich kann mich kaum bewegen“ – Sätze wie diese gehören wohl zu den meistgehörten, wenn Patienten und Patientinnen über akute Rückenschmerzen klagen. Der Rat, gerade jetzt aktiv zu bleiben mag deshalb für Betroffene erst einmal seltsam klingen. Doch nachgewiesenermaßen bringt es am meisten, wenn es trotz Schmerzen gelingt, den normalen Alltagsaktivitäten nachzugehen – und sich nicht im Bett oder auf dem Sofa zu schonen.

Über die Rolle von Bewegung in der Therapie von Kreuzschmerzen informiert die Stiftung Gesundheitswissen im Rahmen ihrer „Themenwoche Rückenschmerzen“.

Warum ist Bewegung so wichtig bei Rückenschmerzen?

Wer sich schont, schont auch die Muskeln. Wird die Muskulatur nicht beansprucht, werden wichtige Muskelgruppen geschwächt. Sie reagieren bei Belastung nun vorschnell mit Schmerz. Durch die Bewegung wird die Muskulatur gestärkt. Auch die Bildung von Gelenkschmiere wird angeregt und die Regeneration des Gelenkknorpels gefördert.

Wer von Rückenschmerzen geplagt wird, tut deshalb gut daran, kleine Bewegungseinheiten einzuplanen, sobald die ersten heftigen Schmerzen abgeklungen sind. Bei starken Schmerzen kann man kurzfristig auf Schmerzmedikamente zurückgreifen, damit der Alltag besser bewältigt werden kann.

Auch zur Vorbeugung von Kreuzschmerzen sind körperliche Aktivität und Bewegung nach wissenschaftlichen Erkenntnissen die wirksamsten Maßnahmen. Das bedeutet nicht, dass sportliche Höchstleistungen erbracht werden sollen. Es geht vielmehr darum, im Alltag aktiver zu werden (z. B. Treppe statt Fahrstuhl) und die eigenen Aktivitäten Schritt für Schritt und entsprechend der eigenen Leistungsfähigkeit auszubauen. Denn eine ausgewogene Balance zwischen Be- und Entlastungsphasen schützt – besonders am Anfang – vor Überlastung und Überanstrengung.

Was sind eigentlich Kreuzschmerzen und wie lassen sie sich behandeln? Ein Themenüberblick:

> Was sind nicht-spezifische Kreuzschmerzen, welche Ursachen gibt es?

> Wie werden nicht-spezifische Kreuzschmerzen diagnostiziert?

> Wie lassen sich Kreuzschmerzen behandeln?

> Erfahrungsberichte, Anlaufstellen und Tipps für den Alltag

Welcher Sport ist gut für den Rücken?

Gleich vorweg: Den einen Sport, der besonders gut für den Rücken ist, gibt es so pauschal nicht. Denn solange es sich nicht um extrem belastenden Leistungssport handelt, ist grundsätzlich jede Bewegung gut für den Rücken. Hinzu kommen individuelle Unterschiede. Welcher Sport für den einzelnen oder die einzelne am besten geeignet ist, hängt nämlich auch davon ab, wo jeweils die größten Probleme bestehen – also ob es an Kraft, Koordination oder Beweglichkeit mangelt.

Als rückenfreundliche Sportarten gelten z. B. Radfahren, Schwimmen, Reiten und Walking. Sportarten mit ruckartigen Bewegungen (abrupte Dreh- und Abstoppbewegungen) wie Squash oder Basketball hingegen sind für den Rücken belastender.

Erste Studien deuten darauf hin, dass selbst regelmäßige Spaziergänge oder flottes Gehen (Walking) bei Rückenschmerzen helfen – zum Beispiel jeden zweiten Tag für 30 bis 60 Minuten.

Am wichtigsten aber ist es, dass die Bewegung Spaß macht. Nur dann bleibt man langfristig bei der Stange. Um einen Trainingseffekt zu erzielen und die körperliche Fitness zu steigern, ist also regelmäßige Bewegung entscheidend – mindestens zweimal pro Woche mehr als 15 Minuten empfiehlt die Leitlinie zu nicht-spezifischen Kreuzschmerzen.

Kriegt man vom krummen Sitzen Rückenschmerzen?

Sitz gerade, sonst bekommst du Rückenschmerzen!“ Diese Worte kommen wohl den meisten bekannt vor. Dabei stimmt das so gar nicht. Wer sich gerne im Sessel fläzt oder mal auf dem Stuhl lümmelt, muss sich nicht zum geraden Sitzen zwingen. Ob wir krumm oder gerade sitzen oder stehen, spielt als Ursache für die Rückenschmerzen keine Rolle.

Im Alltag ist das Problem beim Sitzen, dass wir oft zu lange in derselben Position verharren. Der Rücken wird dabei nicht bewegt. Bleibt man zu lange in einer Position, wird die Belastung für die Gelenke im Rücken zu groß. Der dann entstehende Schmerz ist eine Schutzreaktion. Das Gehirn meldet über das Nervensystem, dass es dem Rücken zu viel wird. Dann verändern wir automatisch unsere Sitzposition. Deshalb kann es sogar entspannend sein, den Rücken einmal durchhängen zu lassen.



Text: Stiftung Gesundheitswissen