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Klassik-News: Die Macht des Gesangs: Der südtiroler Bariton Andrè Schuen kommt zu Deutsche Grammophon

Montag, den 3. August 2020

Berlin. Andrè Schuen hat einen Exklusivvertrag bei Deutsche Grammophon unterzeichnet. Der 35-jährige Bariton tritt derzeit als Guglielmo in Così fan tutte bei den Salzburger Festspielen auf. Sein erstes Album für das Gelblabel ist eine Aufnahme von Schuberts Die schöne Müllerin. Es erscheint im kommenden Frühjahr zum Zeitpunkt seiner geplanten Auftritte mit diesem Repertoire in Deutschland, Österreich, Spanien und Polen. Es folgen Alben mit Schuberts Winterreise und Schwanengesang. Seine Interpretation von »Ungeduld« aus Die schöne Müllerin wird am 7. August im Rahmen von Musical Moments veröffentlicht. Musical Moments ist eine Serie von Deutsche Grammophon, die im Mai dieses Jahres an den Start ging und alle zwei Wochen eine unveröffentlichte Aufnahme von klassischen Musikern vorstellt.

Die Meinung der Medien ist einhellig, wenn es um Andrè Schuen geht. »Intelligenz und Sensibilität« zeichne seinen Liedgesang aus, schrieb Opera Today, eine »uneingeschränkt herrliche Stimme«, stimmte die Frankfurter Rundschau zu, »souverän, dennoch kraftvoll und dabei vor allem so persönlich«, klinge dieser Sänger, schrieb die Süddeutsche Zeitung. Das Publikum darf sich ein eigenes Urteil bilden, Schuen ist in Opernhaus und Konzertsaal äußerst gefragt. In der Saison 2020/21 singt er Mozarts Guglielmo und Papageno an der Bayerischen Staatsoper, die Titelrolle in Eugen Onegin, Marcello in La bohème und den Grafen in Le nozze di Figaro an der Wiener Staatsoper. Darüber hinaus gibt er Liederabende bei der Schubertiade in Hohenems und Schwarzenberg. Zu den Höhepunkten der jüngeren Vergangenheit zählen Bachs Weihnachtsoratorium mit dem Boston Symphony Orchestra und Andris Nelsons, Die schöne Müllerin und Schwanengesang bei der Schubertiade sowie die Titelrolle in der Uraufführung von Anno Schreiers Hamlet im Theater an der Wien.

»Wir freuen uns sehr, dass Andrè Schuen zum Gelblabel kommt«, sagt Dr. Clemens Trautmann, Präsident von Deutsche Grammophon. »Er ist ein wunderbarer Musiker mit einem eigenen künstlerischen Ausdruck, der das Gefühl anderer erreicht. Er versteht es, echte Nähe zu seinem Publikum aufzubauen. Andrès feines Empfinden für Wort und poetische Interpretation stellt ihn in die Riege der großen Liedsänger. Und damit ist er richtig bei unserem Label und in unserem Engagement für das Lied. Auch als Opernsänger hat er sich einen Namen gemacht, durch seine Stimme, seine Bühnenpräsenz und sein Charisma. Es wird spannend, neue Projekte zu entwickeln, die Andrès breitem Repertoire entsprechen, um diesen bemerkenswerten Sänger in der Welt bekannt zu machen.«

»Dass ich nun bei Deutsche Grammophon bin, ist für mich natürlich eine Ehre«, sagt Andrè Schuen. »Die großen Namen, die legendäre Geschichte des Hauses, seine schöpferische Energie, all das beflügelt. Ich glaube, dass es eine Sehnsucht nach dem gibt, was das Lied und die Oper dem menschlichen Geist zu bieten haben, und ich bin glücklich, dass DG entschlossen ist, möglichst vielen Menschen das Erlebnis dieser herrlichen Musik nahezubringen.«

Geboren und aufgewachsen im ladinischen La Val (Südtirol), spricht Andrè Schuen drei Muttersprachen: Italienisch, Deutsch und Ladinisch. Musik hat in seinem Leben schon immer eine bedeutende Rolle gespielt. Als Kind studierte er Cello und bildete 2009 mit seiner Familie ein Ensemble, um ladinische Volksmusik aufzuführen. Nachdem er sich jahrelang auf das Cello konzentriert hatte, entschloss er sich dennoch zu einer Gesangsausbildung. Er erhielt einen Platz am Salzburger Mozarteum und studierte dort bei Horiana Br?ni?teanu und Wolfgang Holzmair (Lieder und Oratorium). Darüber hinaus besuchte er Meisterkurse bei Kurt Widmer, Sir Thomas Allen, Brigitte Fassbaender, Romualdo Savastano und Olaf Bär. 

2010 bestand Schuen sein Examen mit Auszeichnung, nur wenige Jahre danach begeisterte er die Kritiker in Nikolaus Harnoncourts Da-Ponte-Zyklus am Theater an der Wien, in dem er drei Hauptrollen sang: Figaro, Don Giovanni und Guglielmo. Im Konzertsaal und bei Aufnahmen arbeitet er erfolgreich mit dem Pianisten Daniel Heide zusammen, er hat außerdem gefeierte Recitals mit Thomas Adès und Andreas Haefliger gegeben.

Foto: Andrè Schuen © Guido Werner