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Gesundheit-News: Fit, gesund, gelüftet - So kommen die Füße nicht nur gut durch den Sommer

29. Juli 2022

Foto: Fußpflege mit Creme

(ams). Offene Schuhe, keine Socken: Im Sommer genießen unsere Füße oft mehr Freiheit als sonst im Jahresverlauf. Allerdings zeigt sich dann besonders, wer seine Füße das ganze Jahr über in Form hält. Wie Füße gut gepflegt und auch trainiert werden, verrät Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband.

Meistens sind sie in Schuhen versteckt und werden nicht beachtet, sogar als "Käsemauken" oder "Quadratlatschen" beschimpft - dabei bilden sie das Fundament unseres Körpers: die Füße. Im Sommer kommen sie zum Vorschein - und oft genug auch die Folgen der Vernachlässigung: Hornhaut oder Hühneraugen, Senk- oder Spreizfuß, Fuß- oder Nagelpilz, Krallen- oder Ballenzehen. „Unsere Füße brauchen eine gute Hautpflege und regelmäßiges Training, damit sie nicht nur vorzeigbar, sondern auch gesund werden oder bleiben“, betont Ebel.

Es lohnt sich, den Füßen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Schließlich gehen und stehen wir auf ihnen, sie stützen und beschleunigen uns, sie federn ab und fühlen, wie der Untergrund beschaffen ist.

Ein komplexes, sensibles Körperteil, das mit 26 Knochen, über 33 Gelenken, über 100 Bändern und einer Vielzahl von Nerven ausgestattet ist. Im Laufe unseres Lebens trägt uns dieses Wunderwerk etwa viermal um den Globus.

Sich auf freiem Fuß bewegen

Gerade im Sommer bietet es sich an, den so lange eingesperrten Füßen viel Freiheit zu gönnen und viel barfuß zu gehen, am Strand, im Garten, auf der Wiese. Barfußgehen stärkt Muskeln, Bänder und Gelenke und fördert die Durchblutung,

Vorsicht ist angesagt bei Splittern, Scherben oder spitzen Steinen. Hier können Barfußschuhe eine Lösung sein. "Für Übergewichtige oder Menschen mit Fußfehlstellungen sind Barfußschuhe nicht zu empfehlen, denn die ungewohnte Belastung für den Fuß kann schnell zu viel werden. Schmerzen bis hin zu Überlastungsbrüchen sind möglich", berichtet Arzt Ebel. Diabetikerinnen und Diabetiker sollten auf das Barfußgehen vollständig verzichten: "nsbesondere an den Füßen machen sich bei Diabetikern Durchblutungs- und Nervenschädigungen bemerkbar", erläutert Thomas Ebel.

"Sie bemerken kleine Verletzungen oft nicht so schnell und Wunden heilen schlecht, so dass die Gefahr von chronischen Hautgeschwüren besteht." Deshalb kann man Menschen mit Diabetes nur dringend raten, auch beim Baden im Meer oder See Wasserschuhe oder Badesandalen zu tragen.

Gutes Schuhwerk und gute Pflege

Bequeme Sandalen bieten sich als sommerliches Schuhwerk an. Vorsicht bei Flip-Flops: In diesen modischen Schlappen müssen sich die Zehen so darum bemühen, sich festzukrallen, dass sie das Abrollen vergessen. Flip-Flops verhindern deshalb einen natürlichen Gang, zudem ist das Verletzungsrisiko erhöht. Auch zu enge oder hochhackige Schuhe sind für die Füße eine Qual: Es bilden sich Druckstellen und verdickte Hornhaut, sogenannte Rhagaden können entstehen. Rhagaden sind tiefere Risse, die zu Schmerzen und Infektionen mit Pilzen oder Bakterien führen können. Um solche Hautprobleme zu vermeiden, sollte auch die Haut an den Füßen geschmeidig gehalten werden. Dazu sollten die kompletten Füße täglich mit feuchtigkeitsspendenden Cremes oder Salben eingerieben werden.

Ein Peeling kann helfen, dass Hornzellen besser abschilfern. Verdickte Hornhaut lässt sich auch nach einem rückfettenden Fußbad mit einem Bimsstein abtragen. Das Fußbad sollte allerdings nicht länger als fünf Minuten dauern, damit die Haut nicht unnötig aufquillt. Bei starken Verhornungen oder bei Rissen sollte ein Hautarzt oder eine Hautärztin aufgesucht werden und eventuell kann auch eine professionelle Fußpflege helfen. Diabetikerinnen und Diabetiker sollten ohnehin nicht selber an ihren Füßen herumdoktern, sondern bei Verletzungen frühzeitig eine Hautarztpraxis aufsuchen.

Damit Pilze nicht Fuß fassen können

Bei spröder und rissiger Haut haben die Erreger besonders leichtes Spiel: Fußpilz oder auch Nagelpilz ist ein häufiges Mitbringsel aus Urlaubshotel oder Schwimmbad. Wenn es zwischen den Zehen juckt und die Haut sich schuppt oder die Fußnägel sich verfärben und brüchig werden, sollte ein Hautarzt/eine Hautärztin eine Diagnose stellen. Ein Pilzbefall kann mit rezeptfreien Cremes, Gels, Sprays oder medizinischem Nagellack behandelt werden, gerade bei Nagelpilz braucht man allerdings Geduld. Damit der Pilz gar nicht erst Fuß fassen kann, empfiehlt es sich, nach jedem Baden oder Duschen die Füße gründlich abzutrocknen, auch zwischen den Zehen. Und sommerliche Luft an die Füße zu lassen.

Schließlich brauchen auch die Nägel Pflege und Schliff: Dabei den Fußnagel gerade abschneiden oder abknipsen, die Ecken nicht rausschneiden. "Sonst besteht die Gefahr, dass der Nagel dort in das Gewebe einwächst", warnt Arzt Ebel. Nägel sollte man daher auch nicht zu kurz schneiden und die Nagelhaut nicht wegschneiden.

Füße richtig pflegen:

Füße einschließlich Fußsohle täglich großzügig eincremen.

Möglichst viel barfuß laufen. Ansonsten auf bequeme, gut sitzende Schuhe achten.

Nach dem Baden oder Duschen Füße gründlich abtrocknen, auch zwischen den Zehen, um Fußpilz vorzubeugen.

Im Schwimmbad und Hotel Badelatschen tragen.

Fußnägel eher gerade abschneiden, Ecken nur leicht abrunden.

Für Diabetikerinnen und Diabetiker: Füße täglich inspizieren und auf Barfußgehen verzichten. Bei rissiger Haut, kleinen Wunden, eingewachsenen Nägeln oder Verletzungen einen Hautarzt/eine Hautärztin aufsuchen.


Text / Foto: AOK-Bundesverband