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Mundgeruch 1

Gesundheit-News: Mundgeruch - Meist hilft eine regelmäßige Zahnhygiene

1. April 2022

(ams). Mundgeruch kann das soziale Miteinander empfindlich stören – doch vielen Menschen ist es peinlich, andere darauf anzusprechen. Dabei ist das Problem in den meisten Fällen leicht in den Griff zu bekommen: Denn zu fast 90 Prozent liegt die Ursache für schlechten Atem im Mund selbst, so die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung. Es hilft in der Regel schon die richtige und regelmäßige Mund- und Zahnhygiene. Mundgeruch kann aber auch auf Krankheiten hinweisen. Daher ist es wichtig, den Ursachen nachzugehen.

"Auslöser für schlechten Atem sind neben Alkohol, Zigaretten, Zwiebeln oder Knoblauch vor allem Bakterien: In unserer Mundhöhle existieren Hunderte von Bakterienarten“, sagt Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband. Die meisten davon leben auf der Zunge. Zahnmediziner gehen davon aus, dass mehr als zwei Drittel aller Mundgeruchfälle auf den Zungenbelag zurückzuführen sind. Aber auch Zahnfleischtaschen, schadhafte Zähne, Brücken oder Zahnprothesen können Herde sein – meist Bereiche, an die man mit normalem Zähneputzen nicht hinkommt.

Zahn- und Mundpflege ist das A und O

Da Mundgeruch also in den meisten Fällen im Mund selbst entsteht, ist eine regelmäßige Zahn- und Mundpflege unverzichtbar. Dazu gehört es, die Zähne zweimal am Tag für jeweils mindestens zwei Minuten zu putzen und einmal täglich auch Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen zu reinigen. Für die Reinigung der Zunge eignen sich spezielle Zungenschaber und Zungenbürsten. Sie werden ganz hinten auf dem Zungenrücken angesetzt und nach vorn gezogen. Ändert sich trotz gründlicher Mundhygiene nichts, sollte man mögliche Ursachen mit dem Zahnarzt abklären oder zum Hausarzt gehen und sonstige Ursachen kontrollieren lassen. Das gilt vor allem, wenn auch andere Symptome dazukommen, wie Atembeschwerden, Kopf-, Glieder- und Bauchschmerzen, Husten.

Speichel wichtig für die Mundflora

Die Bakterien in der Mundhöhle ernähren sich von Essensresten und abgestorbenen Zellen. Beim Zersetzungsprozess entstehen Schwefelverbindungen, die für den fauligen Geruch verantwortlich sind. Vor allem eiweißhaltige Nahrungsmittel wie Milch oder Fisch liefern den Bakterien Nahrung. Dieser Zersetzungsprozess ist ein ganz normaler Vorgang und muss nicht unbedingt zu Mundgeruch führen. Entscheidend ist die Menge der Bakterien: Besteht ein bakterielles Gleichgewicht im Mund-Rachenraum, kommt es auch nicht zu Mundgeruch.

Ein geschwächtes Immunsystem erhöht dagegen die Anzahl der geruchsbildenden Bakterien. Stress, Fasten, einseitige Ernährung, Schnarchen oder zu wenig Flüssigkeitsaufnahme können die E Entstehung von Mundgeruch [..4] begünstigen. Speichel spielt eine wichtige Rolle für eine gesunde Mundflora und sorgt dafür, dass Essensreste aus dem Mundraum gespült werden. Fließt zu wenig, vermehren sich die Bakterien leichter. Das ist ein Grund, warum die meisten Menschen morgens einen schlechten Atem haben: Nachts wird weniger Speichel produziert, der Mund trocknet aus.

Ernsthafte Erkrankungen möglich, aber selten

Auch Medikamente, Entzündungen oder Erkältungen können für Mundgeruch sorgen. „Eher seltene Ursachen sind eine ernsthafte Erkrankung beispielsweise der Atemwege, des Magen-Darmtraktes oder eine Stoffwechselstörung. Dabei kommt der Geruch nicht nur aus dem Mund, sondern auch aus der Nase, ist also auch bei geschlossenem Mund zu riechen. Hier sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden, um ernste Erkrankungen auszuschließen“, sagt Mediziner Ebel.

Atemsprays und Bonbons helfen nur kurzfristig

Eine kurzfristige Hilfe gegen schlechten Atem sind Pfefferminz- und Ingwerbonbons oder Atemsprays. Sie überdecken den Geruch, entfernen aber nicht die Ursache. Mundspüllösungen können das Bakterienwachstum zwar hemmen, Ablagerungen vermindern und damit den Mundgeruch beseitigen. Sie sollten jedoch nicht dauerhaft angewendet werden, da sie teilweise Mikro-Organismen zerstören, die zu einer normalen, ausgewogenen Mundflora gehören. Auch schwarzer Tee kann helfen, da er die Bakterienbildung eindämmt, die für Mundgeruch verantwortlich sein können. Ein weiteres Hausmittel gegen schlechten Atem ist Salbeitee.

Mundgeruch vorbeugen - So lässt sich schlechter Atem vermeiden:

regelmäßig Zähne putzen, Zahnzwischenräume und Zunge reinigen

ausreichend trinken: Wasser spült einen Teil der übelriechenden Schwefelverbindungen weg.

zuckerfreie Kaugummis kauen: Sie entfernen einen Teil des weichen Zahnbelags und regen den Speichelfluss an.

Alkohol meiden, Rauchen aufgeben.


Text / Foto: AOK Bundesverband