header-placeholder


image header
image
kofler baerbel gross  1

Menschenrechtsbeauftragte Kofler zur Verurteilung türkischer Menschenrechtsaktivisten der "Istanbul 10"

Freitag, den 3. Juli 2020

Angesichts der Verurteilung türkischer Menschenrechtsaktivisten der „Istanbul 10" sagte die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Bärbel Kofler (Foto), heute (03.07.):

" Die heutige Verurteilungen von Taner K?l?ç, Idil Eser, Günal Kur?un und Özlem Dalk?ran sind für mich nicht nachvollziehbar. Die Haftstrafen sind ein fatales Signal an alle, die sich für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit in der Türkei einsetzen. Ich appelliere an die türkische Justiz, diese Urteile im Rahmen des angekündigten Berufungsverfahrens zügig und fair zu überprüfen. Gleichzeitig bin ich erleichtert über die Freisprüche der übrigen sieben Angeklagten der sogenannten „Istanbul 10".

Hintergrund:

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Türkei-Sektion von Amnesty International, Taner K?l?ç, wurde am 06.06.2017 in Izmir festgenommen, die Staatsanwaltschaft wirft ihm „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" vor. Sein Verfahren wurde mit jenem gegen die sog. „Istanbul 10" verbunden, zu denen auch die ehemalige Direktorin der türkischen Sektion von Amnesty International, Idil Eser und der deutsche Menschenrechtsaktivist Peter Steudtner gehören. Sie wurden am 05.07.2017 auf der Insel Büyükada vor Istanbul festgenommen. Dort hatten die Festgenommenen an einem routinemäßigen Workshop für Menschenrechtsverteidiger teilgenommen. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen Mitgliedschaft beziehungsweise Unterstützung terroristischer Organisationen vor. Am 03.07. wurde Taner K?l?ç zu 6 Jahren und 3 Monaten Haft verurteilt. Idil Eser, Günal Kur?un und Özlem Dalk?ran wurden jeweils zu einem Jahr Haft und 13 Monaten verurteilt. Die Anwälte der Verurteilten haben Berufung gegen das Urteil angekündigt.