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Stellungnahme des Vorstandes des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V. zur Berichterstattung des mdr vom 30. Juni 2020 bezüglich des Erwerbes zweier Krankenhäuser 2011

Dienstag, den 30. Juni 2020

„Die AWO setzt sich neben ihrer Funktion als Spitzenverband der Wohlfahrtspflege seit vielen Jahrzehnten für umfassende soziale Dienstleistungen, insbesondere in der Gesundheitsversorgung, ein. Feststeht, dass es in der heutigen Zeit – und nicht erst seit der Pandemie – im Interesse unserer Gesellschaft wichtiger ist denn je, Verantwortung für die Versorgung der Menschen zu übernehmen. Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Privatisierung sieht die AWO Sachsen-Anhalt ihre soziale Aufgabe auch darin, sich aktiv für das Gemeinwohl unternehmerisch einzubringen.

Anders als die meisten anderen AWO Landes- oder Bezirksverbände ist die AWO Sachsen-Anhalt daher Träger von Krankenhäusern. Für das Ziel guter regionaler Gesundheitsversorgung ist unsere Krankenhausbetriebsgesellschaft auch in verschiedenen Nachbarbundesländern engagiert. Mit dem Erwerb der beiden niedersächsischen Krankenhäuser in Einbeck und Stadtoldendorf 2011 hatten wir insbesondere folgende Ziele für die Menschen vor Ort im Blick:

-  Die Aufrechterhaltung der wohnortnahen medizinischen Versorgung in der ländlichen Region,
-  die Deckung des allgemeinen, gravierenden Versorgungsbedarfs sowie
-  die Erweiterung des medizinischen Spektrums um Onkologie und Palliativmedizin sowie Chirurgie und Intensivmedizin zum Zwecke der Sicherstellung einer breit angelegten Gesundheitsversorgung.
 
Nicht zuletzt wir selbst bedauern es, dass sich das geplante Sanierungskonzept am Ende nicht im gewünschten Maße umsetzen ließ.

Um es auf den Punkt zu bringen: Anders als teilweise öffentlich verbreitet, versorgt das Krankenhaus Einbeck noch heute weiter die Menschen vor Ort. Und selbst vor der Schließung des Krankenhaus Stadtoldendorf wurden zukunftsträchtige Abteilungen nach Einbeck verlagert. Hier ist der Erhalt der medizinischen Grund- und Regelversorgung wesentlich auf den Einsatz unserer AWO zurückzuführen. Um es in diesem Kontext aber auch klar zu formulieren: Ein Krankenhaus für den ländlichen Raum konnte erhalten werden, dabei hat die AWO selbst – aus wirtschaftlicher Sicht – schmerzhafte Verluste erlitten. Dies bedauern wir sehr, vor allem auch im Sinne unserer vielen engagierten Mitglieder und Mitarbeiter*innen.

Abschließend: Jenseits dieser Entwicklung im Einzelfall erweisen sich nahezu sämtliche Engagements der AWO als wirtschaftlich tragfähig. In den ländlichen Regionen geht es künftig verstärkt um die lebenswichtige Frage, wie leistungsfähige Gesundheitsversorgung wohnortnah gewährleistet werden kann. Daher wird sich die AWO Sachsen-Anhalt weiterhin durch sozialpolitisches und bedachtes unternehmerisches Handeln gemeinsam mit anderen gemeinnützigen Trägern für leistungsfähige Versorgungsstrukturen einsetzen.“