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Universitätsmedizin in Sachsen-Anhalt erhält höhere Budgets und mehr Investitionsmittel / Willingmann: „Umdenken bei Finanzierung dringend notwendig“

Mittwoch, den 24. Juni 2020

Höhere Budgets, mehr Geld für Investitionen und Baumaßnahmen sowie die Stärkung von wissenschaftlichen Schwerpunkten und der Ausbildung in der Allgemeinmedizin: Das sind Kernpunkte der Zielvereinbarungen 2020-2024 zwischen dem Wissenschaftsministerium und den Einrichtungen der Universitätsmedizin in Sachsen-Anhalt, die am heutigen Mittwoch von Minister Prof. Dr. Armin Willingmann und den Spitzen der Medizinischen Fakultäten sowie Universitätsklinika Halle und Magdeburg unterzeichnet worden sind.

Zur Weiterentwicklung von Studium, Lehre und Forschung an den beiden Medizinischen Fakultäten sind v.a. folgende Punkte von zentraler Bedeutung:

· die wissenschaftliche Schwerpunktbildung an den Standorten Magdeburg („Immunologie einschließlich Molekulare Medizin der Entzündung“ und „Neurowissenschaften“) und Halle („Epidemiologie und Pflegeforschung“ sowie „Molekulare Medizin der Signaltransduktion“),

· die Umstrukturierung des Lehrplans im Fach Humanmedizin gemäß den Empfehlungen des „Masterplans Medizinstudium 2020“ und

· die weitere Akademisierung von Gesundheitsfachberufen wie Pfleger/-in oder Hebamme, insbesondere an der Universitätsmedizin in Halle.

Für die Universitätsmedizin (Medizinische Fakultäten der beiden Universitäten und Uniklinika in Magdeburg und Halle) stellt das Land Sachsen-Anhalt von 2020 bis 2024 jährlich rund 150 Millionen Euro zur Verfügung; das sind rund 14,5 Prozent mehr als 2019 (rund 131 Mio. Euro), im Vergleich zu 2016 (115 Mio. Euro) beträgt der Aufwuchs sogar 30 Prozent bzw. rund 35 Millionen Euro. Im höheren Budget enthalten sind erstmals Mittel für die Studiengänge Hebammenwissenschaften und Evidenzbasierte Pflege in Halle sowie für einen Inflationsausgleich. Auch die Unterstützung für Investitionen in Geräte und kleinere Baumaßnahmen steigt: von durchschnittlich knapp sieben Millionen Euro in den Vorjahren auf jährlich elf Millionen Euro von 2020 bis 2024 für jedes Uniklinikum.

Erhebliche Investitionen sind zudem für größere Baumaßnahmen vorgesehen: Am Uniklinikum Magdeburg wurde u.a. der Baubeginn für das neue Herzzentrum der Uniklinik Magdeburg (mehr als 100 Mio. Euro) und die Sanierung der Klinik-Küche (10,3 Mio. Euro) eingeplant. Am Uniklinikum Halle werden die seit Sommer 2019 laufenden Bau- und Sanierungsarbeiten (2. Bauabschnitt) an der Ernst-Grube-Straße (rund 100 Mio. Euro) und am Medizincampus Steintor (Magdeburger Straße; 8,5 Mio. Euro) fortgesetzt. Für beide Standorte werden die bestehenden Bauplanungen parallel weiterentwickelt.

Dazu sagte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann: „Die Zielvereinbarungen schaffen Planungssicherheit und legen damit zugleich die Grundlage für eine leistungsfähige Universitätsmedizin in Sachsen-Anhalt. Der deutliche und bis 2024 garantierte Aufwuchs der Landeszuschüsse untermauert das Ziel der Landesregierung und der sie tragenden Kenia-Koalition, den über mehr als zehn Jahre entstandenen Investitionsstau an den Uniklinika schrittweise abzubauen, um die Einrichtungen zukunftsfest zu machen. Auch in Zeiten von Corona dürfen haushaltspolitischen Fehler früherer Jahre nicht wiederholt werden. In der aktuellen Krise hat auch Sachsen-Anhalts Universitätsmedizin ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt!“

Zugleich sei aber ein grundsätzliches Umdenken bei der Finanzierung der Unimedizin in Deutschland notwendig. Willingmann: „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Hochschulmedizin auch in Krisenzeiten leistungsfähig und für die medizinische Versorgung systemrelevant ist. Diese Höchstleistungsmedizin muss künftig auch angemessen unterstützt werden. Das aktuelle Finanzierungssystem, das ausschließlich auf erbrachte Leistungen ausgerichtet ist, wird der Systemfunktion der Universitätsklinika jedenfalls nicht gerecht.“ So müsse bei allen Maßnahmen der Bundesregierung, wie etwa beim „Zukunftsprogramm Krankenhäuser“, die besondere Rolle der Hochschulmedizin adäquat berücksichtigt werden.

Die Universitätsmedizin an den Standorten Magdeburg und Halle gehört mit mehr als 8.000 Beschäftigten zu den größten öffentlichen Arbeitgebern und ist ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt. Aktuell sind hier gut 3.800 Studierende eingeschrieben; jährlich beginnen rund 400 Studierende ein Medizinstudium in Sachsen-Anhalt.