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Magdeburg trauert um Dr. Heinrich Apel - Nachruf auf Künstler und seine Verdienste um Magdeburg

Freitag, den 12. Juni 2020

Die Landeshauptstadt Magdeburg trauert um Dr. Heinrich Apel. Der Künstler verstarb kürzlich im Alter von 85 Jahren. Mit seinen Kunstwerken hat er insbesondere in seiner Heimatstadt zahlreiche Spuren hinterlassen.
 
"Kein anderer Künstler hat das Antlitz Magdeburgs in den 1960-80er Jahren so bereichert wie er", erinnert Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper an Dr. Heinrich Apel. "Das Bronzeportal des Alten Rathauses und der Eulenspiegelbrunnen sind wichtige Werke in der Mitte Magdeburgs, mit denen Dr. Heinrich Apel an die Geschichte der Stadt anknüpft."
 
Doch nicht ihre Vielzahl, sondern der ideenreiche Plauderton, mit dem sich seine Bildwerke auf typische Art mitteilen, machen in gleichem Maße ihn populär und Magdeburg dafür bekannt. In den 1980er Jahren gibt ihm die Gestaltung des Westportales der Johanniskirche den Anlass, sich auch dem erlebten historischen Drama der Zerstörung Magdeburgs zuzuwenden. Wieder liefert seine Kunst eine große Erzählung voller Symbole.
 
Dr. Heinrich Apel wurde 1935 in Schwaneberg geboren. Im Alter von zehn Jahren sieht er, von seinem Geburtsort Schwaneberg aus, in der Nacht des 16. Januar 1945 den taghell erleuchteten Himmel über der brennenden Stadt Magdeburg. Der Krieg macht ihn zum Angehörigen der Generation, die sich angesichts der Zerstörungen vor eine historische Aufgabe gestellt sieht, deren Leben dem Wiederaufbau gelten wird.
 
Schon während seines Kunststudiums an der Burg Giebichenstein in Halle von 1953 bis 1959 ist Heinrich Apel regelmäßig als Praktikant am Magdeburger Dom an den laufenden Reparaturarbeiten beteiligt, danach weiterhin als freier Bildhauer. Seine intensive Beschäftigung mit der Bildhauerkunst verschiedener historischer Epochen lässt ihn als Denkmalpfleger kenntnisreich und als Künstler vielseitig agieren.
 
Mitbeteiligt an der Restaurierung des Magdeburger Reiters ist es Dr. Heinrich Apel, der zur Neuaufstellung eines Bronzegusses des Magdeburger Reiters auf dem Alten Markt anregt und diese 1966 künstlerisch leitet, um das mittelalterliche Originalstandbild fortan im Museum zu schonen. Eng verflochten mit Aufgaben der Denkmalpflege wächst sein eigenes künstlerisches Werk. Es entstehen zahlreiche Türklinken, ganze Bronzetüren, Brunnen, Leuchter, Stelen und andere freie Bildwerke. Dabei versteht Dr. Heinrich Apel, seine Werke zum Sprechen zu bringen. Das zeichnet ihn aus, er schafft Poesie zum Anfassen.
 
Dr. Heinrich Apel wurde für sein Schaffen mehrfach geehrt. In seinem Werk äußert sich die Überzeugung von einer Kunst, die aus der Geschichte schöpft, auf das Handwerk aufbaut und im Blick auf die Gegenwart den Alltag bereichert. Dies trägt sein Werk in die Zeit.