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ARD-DeutschlandTrend: Mehrheit findet Familienbonus richtig und Auto-Kaufprämien falsch

Freitag, den 5. Juni 2020

Am späten Mittwochabend haben sich Union und SPD auf die Details eines umfangreichen Konjunkturpakets verständigt. Eine der beschlossenen Maßnahmen ist die einmalige Auszahlung von 300 Euro pro Kind an Familien. Eine Mehrheit der Deutschen (59 Prozent) ist der Ansicht, dass eine solche Auszahlung von mehreren hundert Euro pro Kind in die richtige Richtung gehe. 35 Prozent betrachten einen solchen Familienbonus als falschen Weg. Das hat eine Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend im Auftrag der Tagesthemen am Mittwoch ergeben - und damit bevor die Details der Einigung bekannt wurden.

Dem Vorschlag einer staatlichen Autokaufprämie standen die Deutschen dagegen kritischer gegenüber. 55 Prozent sprachen sich vor dem Koalitionsgipfel grundsätzlich dagegen aus. Die am Ende vom Kabinett beschlossene Beschränkung einer staatlichen Kaufförderung auf E-Autos unterstützten 18 Prozent. 19 Prozent hätten sich eine gleich hohe Kaufprämie für alle Motortypen gewünscht, weitere 6 Prozent eine niedrige Kaufprämie auch für Verbrenner.

Das Konjunkturpaket soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Aktuell bewerten 40 Prozent der Befragten die wirtschaftliche Lage als sehr gut bzw. gut. Das sind 8 Prozentpunkte mehr als noch im Vormonat. Von 67 Prozent auf 59 Prozent zurückgegangen ist im gleichen Zeitraum die Zahl derer, die die wirtschaftliche Lage als weniger gut bzw. schlecht beurteilen. Noch Anfang März hatten zwei Drittel der Deutschen die wirtschaftliche Lage in Deutschland als sehr gut oder gut bewertet.

Deutlich positiver als die aktuelle volkswirtschaftliche Gesamtlage betrachten die Deutschen nach wie vor ihre persönlichen wirtschaftlichen Lebensumstände. 80 Prozent beurteilen ihre momentane wirtschaftliche Situation als gut bzw. sehr gut, jeder Fünfte als weniger gut bzw. schlecht. Allerdings unterscheidet sich die Bewertung der eigenen Lebensumstände auch in Corona-Zeiten deutlich in Abhängigkeit vom Einkommen. Bezieher niedriger Einkommen sind mit 49 Prozent fast viermal häufiger mit der eigenen wirtschaftlichen Situation unzufrieden als Bezieher höherer Einkommen.