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Gesundheit-News: Endlich wieder hören – Die 7 wichtigsten Fragen und Antworten zu Cochlea Implantaten


veröffentlicht am 8. November 2022

Foto: Cochlea-Implantate gibt es mittlerweile in sehr dezenten Ausführungen.

(djd). Rund 13,5 Millionen Deutsche leiden unter einer Hörminderung, etwa 1,2 Millionen von ihnen unter einem hochgradigen bis an Taubheit grenzenden Verlust. Hörgeräte stoßen dann oft an ihre Grenzen. Dennoch kann vielen Betroffenen geholfen werden - mit einem Cochlea-Implantat.

Es übernimmt im Innenohr die Funktion der sogenannten Hörschnecke (lat. "Cochlea"). Hier werden akustische in elektrische Signale umgewandelt und an den Hörnerv weitergeleitet.

1. Was kann ein Cochlea-Implantat?

Ein Cochlea-Implantat umgeht geschädigte Bereiche im Innenohr und sendet elektrische Signale direkt an den Hörnerv, der sie weiter an das Gehirn leitet. "Dadurch können bei hochgradigen Schwerhörigkeiten hohe Töne wieder wahrgenommen und Sprache kann besser verstanden werden", erklärt Dr. Horst Hessel von der Initiative "Ich will hören". Hörgeräte arbeiten anders: Sie bearbeiten und verstärken Töne, die dann akustisch in die Hörschnecke gelangen.

2. Für wen sind Cochlea-Implantate geeignet?

Mit zunehmender Schwerhörigkeit können viele Menschen selbst mit sehr leistungsstarken Hörgeräten häufig nicht mehr zu ihrer Zufriedenheit hören. Dann kann ein Implantat eine effektive Lösung sein - sowohl für Erwachsene jeden Alters als auch für Kinder. Gehörlos geborenen Kindern kann das Implantat ebenfalls helfen.

3. Wie effektiv sind die Implantate?

In Studien mit erwachsenen Cochlea-Implantat-Trägern, die zuvor Hörgeräte getragen hatten, war drei Monate nach der Operation eine mehr als 60-prozentige Verbesserung des Hörens in ruhiger Umgebung feststellbar, nach zwölf Monaten eine Verbesserung um 70 Prozent. Eine weitere Studie zeigte, dass erwachsene Cochlea-Implantat-Träger Sätze im Durchschnitt fast siebenmal besser verstehen als zuvor mit einem Hörgerät. In vielen Fällen können Träger sogar Musik wieder genießen.

4. Wie sieht ein Cochlea-Implantat aus?

Es besteht aus verschiedenen Komponenten. Das eigentliche Implantat wird in einer Routine-OP eingesetzt. Ein winzig kleiner Elektrodenträger führt bis in die Hörschnecke. Hinzu kommt ein äußerer Soundprozessor. Er ähnelt einem Hinter-dem-Ohr-Hörgerät, das mit einer kleinen Spule verbunden ist. Andere Soundprozessoren lassen sich ganz dezent am Hinterkopf direkt auf der Kopfhaut tragen, wo sie magnetisch halten.

5. Wie schnell klappt das Hören mit einem Implantat?

Die Gewöhnung an das Hören mit CI erfordert häufig etwas Zeit. Das Gehirn muss das Hören völlig neu lernen. Dabei hilft ein Team aus Spezialisten - darunter Audiologen, Hörakustiker und Therapeuten. In kleinen Schritten wird ein individuelles Hörtraining absolviert. Rund ein Jahr lang wird dabei geübt, gelernt und ausprobiert. In dieser Zeit wird die Programmierung des Implantats immer wieder nachjustiert auf die individuellen Bedürfnisse des Trägers. Häufig werden Familienmitglieder in das Training miteinbezogen. Auch im Anschluss wird regelmäßig kontrolliert, ob alle Einstellungen optimal auf die Hörgewohnheiten abgestimmt sind.

6. Was kosten Cochlea-Implantate?

Nach ärztlicher Verordnung werden die Kosten für die Cochlea-Implantat-Versorgung von den gesetzlichen Krankenkassen voll übernommen.

7. Wo finde ich einen Ansprechpartner?

Die Initiative: ich-will-hoeren.de 

liefert in ihrem Onlineportal hilfreiche Informationen und Beratung rund um das Thema Cochlea-Implantate. Außerdem besteht die Möglichkeit, über die Website oder über die Hotline 0511 5420441 ein kostenloses Info-Paket zu bestellen.

 

Text / Foto: djd/www.ich-will-hoeren.de