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Sachsen-Anhalt-News: BPOLI MD: Lokführer stand unter Schock - Kinder im Gleis

Montag, den 18. Mai 2020

Magdeburg / Biederitz (ots) - Bereits am 15. Mai 2020, musste in Biederitz der Lokführer eines Güterzuges von seinem Dienst abgelöst werden. Kurz zuvor befuhr er die Bahnstrecke aus Potsdam kommend Richtung Magdeburg. In der Ortslage Biederitz auf der Ehlebrücke sah er plötzlich zwei Kinder im Gleisbereich und leitete sofort eine Schnellbremsung ein. Als sein Zug hielt, stieg er sofort aus und verständigte die Bundespolizei. 

Die Beamten stellten vor Ort fünf Kinder fest. Zwei von ihnen, ein 12 und ein 14-jähriger Junge, hatten sich direkt im Gleisbett aufgehalten. Wie der Lokführer, vermutlich unter Schock stehend, aufgeregt berichtete, war es sehr knapp, dass kein Unglück eingetreten ist. Der Mann konnte seinen Dienst nicht weiter fortsetzen und musste abgelöst werden. Eine ärztliche Betreuung wurde vorerst von ihm abgelehnt. Alle Kinder wurden eindringlich belehrt. Der 12- und der 14-jährige Deutsche wurden vor Ort an die informierten Erziehungsberechtigten übergeben. Durch die notwendige Sperrung der Bahnstrecke kam es bei 24 Zügen zu insgesamt 1176 Minuten Verspätung. 14 Züge hatten Teilausfälle.

Da solche unerlaubten Gleisaufenthalte leider keine Seltenheit darstellen, weist die Bundespolizei wiederholt auf die damit verbundenen Gefahren und mögliche schwerwiegende Folgen dieses Fehlverhaltens hin: Gleisanlagen sind keine Spielplätze! Die Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft sehr spät wahrgenommen werden. Außerdem geht von den vorbeifahrenden Zügen eine enorme Sogwirkung aus, die ebenfalls zu gravierenden, wenn nicht sogar tödlichen Unfällen führen kann. 

Die Bundespolizei bittet auch darum, dass Erziehungsberechtigte ihre Kinder wiederholt auf die Gefahren hinweisen. Kostenlose Flyer zu dieser Problematik stellt sie in diesem Zusammenhang gern zur Verfügung. Zudem wird sich ein Präventionsbeamter der Bundespolizeiinspektion Magdeburg den Sachverhalt annehmen, mit den Kindern erneut Kontakt aufnehmen und sie diesbezüglich noch einmal eingehend sensibilisieren.