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Stefanie Schreiber  1

Übersichtsarbeit zum Einsatz der peripheren Nervenbildgebung bei ALS aus Magdeburg

Donnerstag, den 14. Mai 2020

Die Arbeitsgruppe von Frau Prof. Dr. med. Stefanie Schreiber, Oberärztin der Klinik für Neurologie, der Universitätsmedizin Magdeburg hat eine neue Übersichtsarbeit zur Wertigkeit der peripheren Nervenbildgebung bei ALS im Journal "Clinical Neurophysiologie" veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um eine Expertenmeinung mit Empfehlungen, worauf zukünftige Studien im Feld fokussieren sollten und, wie die periphere Bildgebung diagnostisch im klinischen Alltag bei ALS eingesetzt und verbessert werden kann. Zu den Coautoren der Studie gehört auch der renommierte Neurophysiologe Prof. Dr. med. Michael Cartwright, School of Medicine, Wake Forest, North Carolina, USA, der sich seit vielen Jahren insbesondere mit der peripheren Nervenbildgebung klinisch und wissenschaftlich beschäftigt.

Anhand einer ausgedehnten Literatursuche und eigenen Vorarbeiten/Erfahrungswerten, schlussfolgert das Team, dass der hochauflösende Nervenultraschall insbesondere in der Differenzialdiagnostik peripherer Nervenerkrankungen eine zentrale Rolle zufällt. Das scheint besonders bei der Abgrenzung von primär degenerativen Erkrankungen wie der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) von immunvermittelten Neuropathien bedeutsam zu sein. Zusätzlich zeigen ALS-Patienten sonographisch eine Nervenatrophie, die bei unklaren Fällen in Zusammenschau mit anderen Verfahren wegweisend für die Diagnosefindung sein kann.

Die Magnetresonanzneurographie (MRN) des peripheren Nervensystems hält langsam Einzug in die klinische Praxis. Gemeinsam haben Nervenultraschall und Nerven-MRT (MRN) das Potential neue pathophysiologische Einblicke in die Schädigungsmechanismen peripherer Nerven zu geben. Die Kombination beider Techniken kann insbesondere helfen, Entzündungsprozesse der Nerven (auch bei ALS) aufzudecken, die dann gezielt behandelt werden könnten. Damit werden die beiden Methoden immer wichtiger für die Therapiesteuerung.

Foto: Prof. Dr. med. Stefanie Schreiber/ © UMMD