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Tag der Pflege: Herausforderung Pflege bewältigen

Dienstag, den 12. Mai 2020

Magdeburg – Pflege ist nicht nur in Corona-Zeiten eine besondere Herausforderung. Die Beschäftigten der Pflegeeinrichtungen leisten derzeit Herausragendes und ernten dafür zu Recht den Dank der Gesellschaft. Was dabei nicht übersehen werden darf: Etwa 70 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause betreut. Die AOK Sachsen-Anhalt bietet zahlreiche Hilfen an, um die Pflegenden zu unterstützen.

„Die Familien sind der größte Pflegedienst in Deutschland, etwa 70 Prozent der Pflegebedürftigen werden zuhause gepflegt“, weiß Cornelia Schulz (Foto), Leiterin des Geschäftsbereiches Pflege bei der AOK Sachsen-Anhalt. In Sachsen-Anhalt gebe es etwa 111.000 Pflegebedürftige. Rund 78.000 der Betroffenen seien bei der AOK versichert – 60.000 von ihnen würden zuhause gepflegt. Pflegt man einen Angehörigen selbst, kostet das viel Kraft und geht nicht selten an die Substanz. 

Corona-Krise schafft neue Probleme

Die Corona-Situation stelle die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen vor neue Probleme. Eine wichtige Frage dabei: Wie organisiere ich den Pflegealltag, wenn ich die Betreuung meines Angehörigen nicht mehr ausführen kann, weil ich mich selbst in Quarantäne befinde? In diesem Fall wäre eine so genannte Verhinderungspflege in den eigenen vier Wänden des Pflegebedürftigen möglich, sagt Cornelia Schulz. Bis zu sechs Wochen im Jahr könnten diese Leistungen in Anspruch genommen werden. Die Kosten bis zu einem Betrag von 1.612 Euro würden übernommen.  

Ein anderes Problem: Wie kann ich die Zeiten überbrücken, in denen ich mich um die Neuorganisation der Pflege kümmern muss? Gerade jetzt sei es manchmal schwierig, zum Beispiel nach einem Krankenhausaufenthalt, einen nahtlosen Anschluss an die häusliche Pflege zu finden. Sollte in einer solchen Krisensituation die Freistellung von der Arbeit notwendig sein, hilft das Pflegeunterstützungsgeld. Es könne pro Pflegebedürftigem einmalig für insgesamt zehn Arbeitstage gezahlt werden, lasse sich aber auch stückeln. Dabei zahlt die Pflegekasse des Pflegebedürftigen 90 Prozent des Nettoarbeitsentgeltes und übernimmt zudem die Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge. 

Was ist zu beachten, wenn eine Pflege ansteht?

„Setzen Sie sich mit den Pflegeberatern Ihrer AOK vor Ort in Verbindung. Sie vereinbaren einen Termin mit Ihnen, um Ihnen dabei zu helfen, die erforderlichen Leistungen zu beantragen und die Pflege so zu organisieren, dass sie zu Ihrer persönlichen Situation passt“, sagt Cornelia Schulz. Die Pflegeberater nehmen die Antragsdaten auf und beauftragen den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) Sachsen-Anhalt mit der Begutachtung. In der aktuellen Situation nehme der MDK telefonischen Kontakt mit den Betroffenen bzw. dem gesetzlichen Betreuer auf, um die Pflegesituation zu ermitteln und nach dem einheitlichen Begutachtungssystem bewerten zu können.

Pflegeberater stehen mit Rat und Tat zur Seite

„Die AOK Sachsen-Anhalt unterstützt Versicherte bei allen Fragen rund um die Pflege. Wir beraten und stehen Pflegebedürftigen sowie Angehörigen zur Seite. Dabei informieren wir über Leistungen und Möglichkeiten ebenso wie über Anbieter in der Region“, berichtet Cornelia Schulz. So stehen den Versicherten wie den Angehörigen allein in Sachsen-Anhalt auch in Corona-Zeiten über 120 speziell qualifizierte Pflegeberaterinnen und -berater zur Seite. Die Beratung erfolge telefonisch über die kostenlose Pflege-Hotline 0800 226 5725 oder per E-mail. 

Die 44 AOK-Kundencenter in Sachsen-Anhalt bleiben noch geschlossen. Seit dem 27.04. können Versicherte jedoch für eine persönliche Beratung Termine in ausgewählten Kundencentern vereinbaren. Dies ist unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 2265728 möglich.

Foto: Cornelia Schulz, Leiterin des Geschäftsbereichs Pflege in der AOK Sachsen-Anhalt. © Mahler / AOK