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Gitta Connemann: Auf den Teller statt in den Müll

Freitag, den 1. Mai 2020

Aus der Krise lernen und heimische Lebensmittel stärker wertschätzen 

Am morgigen Samstag, den 2. Mai, ist der Tag der Lebensmittelverschwendung. Dazu erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann (Foto):

„Seit dem Ausbruch der Corona-Krise sind heimische Lebensmittel begehrt wie lange nicht. Schließlich haben wir in den vergangenen Wochen erleben müssen: Volle Regale sind auch in Deutschland keine Selbstverständlichkeit. 

Aktuell besteht kein Anlass zur Sorge, denn dank der Leistungsfähigkeit unserer Land- und Ernährungswirtschaft war die Versorgung mit Lebensmitteln immer gewährleistet. Sie ist zu Recht systemrelevant. Wie sehr diese in Deutschland von internationalen Lieferketten abhängt, hält uns die Corona-Pandemie vor Augen. Aus der Krise lernen heißt deshalb auch, heimische Lebensmittel stärker wert zu schätzen. 

Grundsätzlich brauchen wir in Deutschland mehr Ernährungssouveränität. Hier ist der Staat gefordert. Zwar werden hierzulande von einigen Grundnahrungsmitteln wie Kartoffeln oder Milch mehr produziert als verbraucht. Aber bei Gemüse, Eiern oder Obst wie etwa Äpfeln muss die Nachfrage durch Importe gedeckt werden. Das muss sich ändern. Unsere Land- und Ernährungswirtschaft muss wieder eine höhere Priorität bekommen - auch rechtlich. Das schaffen wir, indem wir die Ernährungssicherung im Grundgesetz als Staatsziel festschreiben.

Jeder Bürger kann dafür etwas tun. Indem wir vor allem Lebensmittel nicht verschwenden. Denn diese gehören auf den Teller und nicht in den Müll. Ein abgelaufener Joghurt gehört nicht reflexhaft in den Eimer. Aus einer angeschlagenen Banane lässt sich noch ein Nachtisch machen. Denn Lebensmittel sind zu gut für die Tonne. 

Lebensmittelverschwendung kostet Nahrung, Energie und Geld. Hier hilft auch Aufklärung. Wer weiß, wie Lebensmittel entstehen, wie lange sie genießbar sind, wirft weniger weg. Deshalb sollte Ernährungswissen fester Bestandteil der Bildung sein. 

Was man achtet, wirft man nicht weg. Das ist auch eine Frage der Solidarität. In den vergangenen Wochen mussten einige Tafeln schließen. Denn ein Großteil der Ehrenamtlichen gehört zur Corona-Risikogruppe. Vielleicht ist der Tag der Lebensmittelverschwendung 2020 Anlass für Jüngere, die Tafeln vor Ort in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Helfende Hände werden auch dort gebraucht.“