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Sachsen-Anhalt-News: Geflüchtete als Erntehelfer: Perspektiven über die Erntesaison hinaus schaffen

Freitag, den 1. Mai 2020

Die Bundesagentur für Arbeit hat den Weg frei gemacht, dass Geflüchtete mit Aufenthaltsgenehmigung, Aufenthaltsgestattung oder Duldung im Land leben, als Helferin und Helfer in der Landwirtschaft beschäftigt werden können. Sie erhalten dabei wenigstens den gesetzlichen Mindestlohn. Die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen begrüßt diesen Schritt, mahnt aber, eine Perspektive über die Erntesaison hinaus zu schaffen.

„Wenn Geflüchtete bereit sind, bei der Ernte anzupacken, müssen wir dies unkompliziert ermöglichen. Über die Erntesaison hinaus gehört dazu aber eine Arbeitsmarktperspektive“, sagt Sebastian Striegel (Foto), innenpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion.

„Davon haben wir am Ende alle etwas", erklärt Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert. „In unseren landwirtschaftlichen Betrieben fehlen noch immer Erntehelfer. Wenn wir Geflüchteten die Möglichkeit geben, in der Landwirtschaft zu arbeiten, dann ist das eine klassische Win-Win-Situation. Alle profitieren: Die Betriebe bekommen die Unterstützung bei der Ernte, die sie dringend benötigen. Und für die Geflüchteten ist es die Chance, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren und wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen", erklärt Prof. Dr. Dalbert.

Striegel führt aus: „Die Tätigkeit als Erntehelferin oder Erntehelfer muss als Arbeitsmarktpartizipation und Integrationsleistung bei der nächsten Stufe ihres Asylverfahren anerkannt werden. Aber vor allem ist es wichtig, dass ihnen eine dauerhafte Beschäftigungsperspektive eröffnet wird. Zur einfachen Umsetzung ist das Innenministerium gefordert, einen entsprechenden Erlass zügig auf den Weg zu bringen“, regt Striegel an.

„Dieser Einzelansatz darf aber nicht den Blick dafür verstellen, dass wir für Flüchtlinge einen Spurwechsel im Asylrecht benötigen. Wer seinen Lebensunterhalt selbst verdienen kann, muss ein Arbeits- und Aufenthaltsrecht im Land erhalten können. Und für diese Menschen haben wir dringenden Bedarf im Land, insbesondere in der Pflege und weiteren Gesundheitsberufen, so Striegel abschließend.