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Universitätsmedizin Magdeburg bietet Corona-Angstsprechstunde für Krebspatienten an

Dienstag, den 28. April 2020

Eine neue Akut-Sprechstunde der psychoonkologischen Ambulanz soll Patienten bei Corona Ängsten helfen

Die erste und bislang einzige Akut-Sprechstunde in Sachsen-Anhalt, eingerichtet von der Spezialambulanz Psychoonkologie der Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie, bietet Betroffenen ihre Hilfe an. Es ist eine Spezial-Sprechstunde, die sich an Krebspatienten richtet mit dem Ziel, Ängste, die im Rahmen der Corona-Pandamie entstehen bzw. vergrößern, zu mindern. Darüber hinaus sollen Patienten durch die Betreuung neues Selbstbewusstsein erlangen, um in sorgenvollen Situationen Entscheidungen treffen zu können.

Durchgeführt wird die Sprechstunde von Dr. rer. medic. Michael Köhler von der Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie. Der zeitliche Umfang der Akutbehandlung beläuft sich auf maximal 12 Sitzungen. Die Spezialambulanz Psychoonkologie ist eine Ermächtigungsambulanz mit einer begrenzten Kapazität an Behandlungsplätzen. Daher werden alle ambulanten Leistungen von den Krankenkassen finanziert.

Angst ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf eine bedrohlich empfundene Situation. Ein momentan allgegenwärtiger Auslöser für Ängste ist die COVID-19-Erkrankung. Die Angst vor der Ansteckung kann vor allem bei Risikogruppen zu einem ernstzunehmenden Problem werden, wenn Vermeidungshaltungen dazu führen, dass einst lösbare Situationen plötzlich unlösbar werden.

Betroffene, die gerne die Sprechstunde aufsuchen möchten werden gebeten, einen Überweisungsschein (ausgestellt auf: Psychoonkologie) vom niedergelassenen Hämatologen/Onkologen mitzubringen. (Zulässige Praxen erfährt man gern auf Anfrage.) Patienten können sich entweder per Mail an michael.koehler@med.ovgu.de oder telefonisch unter 0391-67-13307 direkt an Dr. Michael Köhler wenden.

Es ist nicht erforderlich, persönlich in der Klinik zu erscheinen. Alle psychoonkologischen Sprechstunden der Ambulanz (inkl. der Sprechstunde für Lebensqualität und Tumor-Fatigue für Sachsen-Anhalt) werden in drei Varianten standardisiert angeboten:

-  Direktes Therapiegespräch mit Prä-Triage, Mund-Nasen-Schutz für Patient/Therapeut, Abstandseinhaltung

-  Telefonsprechstunde

-  Videosprechstunde mittels zertifizierten Anbieter

Betroffene finden die Ambulanz im Haus 40 auf dem Campus der Universitätsmedizin Magdeburg.

Starkes Infektionsschutz-Konzept für ihre Gesundheit

Da immunsupprimierte Patientinnen und Patienten besonders gegen Infektionskrankheiten geschützt werden müssen, wurde von Prof. Dr. Thomas Fischer (Klinik für Hämatologie und Onkologie) und Prof. Dr. Kaasch (Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene) ein Sicherheitskonzept für die Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie ausgearbeitet. Beispielsweise besteht in der Klinik eine Mund-Nasen-Schutz-Pflicht. Außerdem werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik regelmäßig auf Covid-19 getestet. Das sind nur wenige von vielen Maßnahmen, um die Sicherheit der Patientinnen und Patienten in der aktuellen Lage zu gewährleisten

Psycho-Onkologie mit bundesweitem Alleinstellungsmerkmal

Dr. Michael Köhler hat nach seinem Studium der Psychologie und dem Erlangen der Fachkunde in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie eine spezielle psychoonkologische Weiterbildung absolviert. Aus einer Vielzahl von Anstrengungen in der Forschung und Versorgung von Krebspatienten ist es gelungen, die psychoonkologischen Spezialsprechstunden der Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie unter dem Dach einer Ermächtigungsambulanz (Spezialambulanz Psychoonkologie) als einzige ihrer Art in den neuen Bundesländern führen zu dürfen. In Kooperation mit den Medizinischen Versorgungszentren und Schwerpunktpraxen für Hämatologie und Onkologie in Sachsen-Anhalt bieten wir die Diagnostik verschiedener Bereiche der Lebensqualität und spezifische Behandlungsmaßnahmen nach aktuellen Erkenntnissen der Forschung an.

Die Psycho-Onkologie widmet sich insbesondere den psychischen und sozialen oder familiären Faktoren, die für Betroffene und deren Angehörige mit einer Krebserkrankung zusammenhängen können. Neben individuellen und familiären Aspekten der Krankheitsbewältigung von Krebspatienten, wird sich mit psychischen Prozessen auf einer Vielzahl von Ebenen (z.B. psychosomatisch, emotional, Verhaltensebene) befasst. Die psychoonkologische Versorgung ist im Rahmen der Prävention, Früherkennung, Diagnostik, Behandlung, Rehabilitation, Nachsorge und palliativen Versorgung sehr bedeutsam.