header-placeholder


image header
image
roses 1420718 960 720

Heute in Magdeburg: Goldene, Diamantene und Eiserne Hochzeitspaare im Alten Rathaus geehrt

Mittwoch, den 11. März 2020

Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper empfängt Jubelpaare

Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper hat heute im Alten Rathaus Ehepaare empfangen, die zwischen Ende Januar und Ende Februar 2020 ihre Goldene, Diamantene oder Eiserne Hochzeit gefeiert haben. Bei Kaffee und Kuchen hatten die Jubelpaare Gelegenheit, mit dem Oberbürgermeister und den Vertreter*innen der Stadtverwaltung ins Gespräch zu kommen. Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgten Rosa Ruckes, Johanna Weitere und Manuel Vinatzer vom Posaunentrio des Konservatoriums "Georg Philipp Telemann".
 
"Der feierliche Empfang der Jubelpaare ist unser Dank für die Treue zu unserer Stadt und zugleich Anerkennung für die geleistete Arbeit", so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. "Gemeinsam haben die Ehepaare ihr Leben in der Landeshauptstadt gestaltet und waren in den vergangenen 50, 60 oder gar 65 Jahren an der Entwicklung Magdeburgs beteiligt. Dem möchten wir mit dieser Veranstaltung Tribut zollen. Ich bedanke mich daher für ihr Engagement in den letzten Jahrzehnten."
 
In die Gratulation schloss der Oberbürgermeister zudem Erinnerungen an die Jahre der Eheschließungen ein und betrachtete die stadtgeschichtlichen Ereignisse: "Die 60er und 70er Jahre standen für zahlreiche Veränderungen und Umbrüche." Diese waren vor allem durch viele Baumaßnahmen gekennzeichnet, die die Umgestaltung der Stadt weiter voranbrachte:
 
So wurde im April wurde der Grundstein für das berühmte Hotel "International" gelegt, das nach seiner Fertigstellung 1963 zu den modernsten und größten Stadthotels der DDR gehörte. Auch die Neugestaltung des Nordabschnitts des Breiten Weges wurde 1960 beschlossen und die Renovierungsarbeiten an den erhalten gebliebenen Barockhäusern in der ehemaligen Karl-Marx-Straße beendet. Darüber hinaus wurden 1960 die ersten Pfeiler für die Elbeschwimmhalle gesetzt, die zu ihrer Einweihung 1962 die modernste Schwimmhalle der DDR war und für viele Magdeburger*innen noch heute ein beliebter Ort zum Schwimmen und Trainieren ist.
 
Ab Januar 1970 wurde dann Baufreiheit für den Bau des Magdeburger Ringes geschaffen und im Wohngebiet Schilfbreite, gegenüber der Medizinischen Akademie, und in der Jakobstraße entstanden ab März die ersten Hochhäuser. Zudem wurde im Mai der Grundstein für das Bauarbeiterhotel am Zentralen Platz gelegt, das Haus der Lehrer wurde feierlich übergeben und im Juli war Baubeginn für das Centrum-Warenhaus, das nach seiner Fertigstellung 1973 mit 12.000 m² Verkaufsfläche das zweitgrößte Warenhaus der DDR war. Im November wurde die Petrikirche nach ihrem Wiederaufbau als katholisches Gotteshaus geweiht und im Dezember wurde auf dem Alten Markt der Eulenspiegel-Brunnen von Heinrich Apel errichtet.
 
Aber nicht nur in Sachen "Bau" hielten die 60er und 70er Jahre so manche Veränderung bereit: Es eröffneten in der ganzen Stadt Lebensmittelgeschäfte und neue Gaststätten wie unter anderem das "Weinstudio Grün-Rot" am Hasselbachplatz, das Café "Liliput" und die Gaststätte "Transpresso" sowie die Buttergasse am Alten Markt.
 
Zudem wurden zahlreiche Kindergärten und Schulen neu eröffnet bzw. umgestaltet sowie viele neue Bildungs- und Freizeitangebote geschaffen: Dazu gehörten unter anderem die Übergabe der Erich-Weinert-Buchhandlung und die Ernennung des Jersleber Sees zum Erholungszentrum für die Magdeburger Bevölkerung
 
Die heutige Landeshauptstadt entwickelte sich in den 1960er und 1970er Jahren zu einer lebendigen Kommune und setzte Akzente als Stadt des Schwermaschinenbaus, als Hochschulstandort und als Stadt des Sports. Gerade die Technische Hochschule "Otto von Guericke", die Pädagogische Hochschule und die Medizinische Akademie genossen bereits damals weit über die Landesgrenzen hinaus einen exzellenten Ruf. Und auch der Sport hatte einen sehr hohen Stellenwert in Magdeburg, der sich unter anderem in der Stärkung des Breitensports, der Etablierung und Förderung zahlreicher Trainingszentren sowie der besonderen Talentförderung im Spitzensport zeigte. So gewann unter anderem Gustav Adolf "Täve" Schur am 15. Mai 1960 in Magdeburg die 12. Etappe der Internationalen Friedensfahrt und die Handballer des SCM holten 1970 den ersten Meistertitel der DDR nach Magdeburg, dem noch viele weitere Titel folgten.
 
Neben diesen speziellen Magdeburger Ereignissen erinnerte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper in seiner Rede auch an allgemeine Veränderungen in der DDR, die in den 60er und 70er Jahren für Magdeburgs Bürger*innen von Bedeutung waren: Allen voran der Bau der Berliner Mauer, der Ost- und West-Berlin für lange Zeit voneinander trennte, sowie das Gesetz über die Staatsbürgerschaft der DDR, das 1967 die gemeinsame Staatsbürgerschaft endgültig ablöste. Außerdem wurde die 5-Tage-Arbeitswoche eingeführt und viele familienpolitische Veränderungen und Gesetze beschlossen, die vor allem die Rechte der Frau stärkten, zum Beispiel im Hinblick auf einen besseren Mutter- und Kinderschutz.
 
49 Paare, die in den vergangenen Wochen ihre Goldene Hochzeit feierten, und 27 Diamantene Hochzeitspaare waren zum heutigen Empfang geladen. Darüber hinaus nutzten auch 4 Eiserne Hochzeitspaare diesen besonderen Rahmen, um die Gratulation des Oberbürgermeisters entgegenzunehmen. Als Zeichen der Ehrung erhielten die Goldenen Paare Glückwunschurkunden der Stadt, des Landes und eine Rose. Den Diamantenen Paaren wurden Glückwunschurkunden des Ministerpräsidenten und des Oberbürgermeisters sowie ein Blumenstrauß überreicht. Die Eisernen Paare erhielten ebenfalls Glückwunschurkunden des Ministerpräsidenten und des Oberbürgermeisters, einen Blumenstrauß, einen Otto-Beutel und Magdeburger Kugeln.
 
Die Ehrung der Hochzeitspaare in der Landeshauptstadt Magdeburg erfolgt seit 1993. Seit 1994 werden die Jubelpaare in das Rathaus eingeladen. So wurden von 1993 bis 2019 insgesamt 15.186 Goldene Paare, 3.996 Diamantene Paare, 922 Eiserne Paare, 87 Gnadenhochzeitspaare und 1 Kronjuwelenpaar geehrt. In diesem Jahr werden es hoffentlich 693 Goldene, 460 Diamantene, 136 Eiserne, 23 Gnaden- und 3 Kronjuwelen-Ehejubiläum sein, die wir in Magdeburg begehen können.
 
1960 wurden in den Magdeburger Standesämtern 2.782 Eheschließungen vorgenommen, 1970 waren es 2.308 Eheschließungen. Im Jahr 2019 wurden in der Landeshauptstadt Magdeburg 834 Ehen geschlossen.
 
Unsere derzeit ältesten Bürger*innen sind Frau Dorothea Reichelt (wurde am 18.12.2019 106 Jahre alt), Herr Mendel Gorodetchii (wurde am 19.09.2019 105 Jahre alt) und Frau Gertrud Biermann, die am 26.11.2019 104 Jahre alt wurde.