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Gesundheit-News: Mit positivem Denken das Selbstwertgefühl stärken - Sich selbst ein Lächeln schenken

14. März 2020

Foto: Grafitti eines Smileys auf einem Gullideckel

(ams). Kann positives Denken die Gesundheit beeinflussen und Heilungsprozesse beschleunigen? Studien besagen, dass optimistische Menschen länger leben und in schwierigen Situationen ihr Verhalten und ihre Gefühle besser im Griff haben. Sie kümmern sich meist mehr um ihre Gesundheit, trinken weniger Alkohol und rauchen weniger. "In vielen Situationen kann positives Denken helfen, eine Krise besser zu überstehen", sagt Birgit Lesch, Diplom-Psychologin bei der AOK.

Eine Methode dazu ist die Affirmation, die positive Selbstbestätigung: "Das sind kurze, selbstbejahende Glaubenssätze, die Menschen in Krisen aber auch im Alltag oder im Job dabei helfen können, ein positives Selbstbild zu wahren, Halt in sich selbst zu finden und ihre seelische Widerstandskraft zu trainieren."

Mögliche Glaubenssätze sind:

"Ich bin eine gute Mutter: Für heute nehme ich mir vor, mein Kind während des Abendessens mindestens dreimal zu loben." oder

"Auch wenn ich manchmal denke, die anderen können es besser, konzentriere ich mich auf meine starken Seiten und auf meine Leistungen."

Positives Denken trainieren

Zur Unterstützung rät Psychologin Lesch:

täglich ein positives Erlebnis zu erkennen und aufzuschreiben

(an Kleinigkeiten denken wie zum Beispiel der entspannte Kaffee in der Mittagssonne, die aufmunternden Worte eines Kollegen in einer Stresssituation).

eigene gute Eigenschaften zu notieren. Dabei hilft zum Beispiel die Frage: Was schätzen gute Freunde an mir?

erreichbare Ziele zu setzen und den eigenen Fortschritt zu beobachten.

Auch bei der Akzeptanz von Medikamenten ist positives Denken von Bedeutung: Vermittelt der Arzt oder die Ärztin, dass ein bestimmtes Arzneimittel besonders gut hilft, ist die Compliance - also wie sehr sich der Patient/die Patientin an die Therapieempfehlung des Arztes hält - und damit die Wirksamkeit beim Patienten oder bei der Patientin höher, als wenn er oder sie dem Medikament gegenüber kritisch eingestellt ist. Selbstbestätigung kann helfen, wenn man sein Gesundheitsverhalten ändern will, beispielsweise nicht mehr rauchen oder sich gesünder ernähren möchte. "Wird nämlich jemand ständig ermahnt, sein Gesundheitsverhalten zu ändern, empfindet er dies häufig als übergriffig und baut eine innere Abwehrhaltung auf.

Solche Aufforderungen sind meist wenig hilfreich", so Psychologin Lesch. Wenn er oder sie sich aber die eigenen positiven Eigenschaften bewusstmacht, sich also selbst wertschätzt, steigt auch die Bereitschaft zu mehr Selbstkontrolle und zur Verhaltensänderung. - zum Beispiel: "Was ich mir vornehme, ziehe ich auch durch. Deshalb werde ich es schaffen, rauchfrei zu werden." Das gilt übrigens nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für viele andere Aspekte des Lebens - im Beruf, in der Beziehung oder in der Familie.

Auch eine Frage der Körperhaltung

Sein eigenes Selbstwertgefühl beeinflusst man übrigens auch mit dem Körper. Eine gute Körperhaltung wirkt sich dabei positiv aus. "Es kann helfen, immer mal wieder bewusst die Schultern hoch- und danach gezielt nach unten zu ziehen. Man kann sich auch vorstellen, dass jemand ein Gummiband am Kopf befestigt hat und einen nach oben zieht", so AOK-Expertin Lesch. Helfen können ein Yoga- oder ein Tanzkurs. Denn dort lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, den eigenen Körper zunächst einmal bewusst wahrzunehmen. Das kann ein erster Schritt zu einer besseren Körperhaltung sein, denn so Lesch: "Eine aufrechte und entspannte Haltung erzeugt ein gutes Gefühl und das strahlt nach innen und nach außen."

Gute Gedanken trainieren

Doch nicht jeder will und kann sich ständig in positive Schwingungen versetzen. Wird das "Positiv-Denken" nämlich zum Dauercredo, kann dies auch negative Auswirkungen haben, indem zum Beispiel falsche Hoffnungen auf Gesundung geweckt werden. Experten raten daher, möglichst realistische Erwartungen zu entwickeln und sich bewusst zu machen, dass es gute und schlechte Tage gibt. Manche Menschen fühlen sich zudem besser, wenn sie ihre negativen Gedanken über sich selbst oder ihre Ängste äußern dürfen.

Negative Emotionen können notwendig sein: zum Beispiel die Trauer um eine geliebte Person. Sie kann dabei helfen, den Verlust zu akzeptieren. "Dennoch wird das Leben in vielen Situationen leichter, wenn man positiv denkt", sagt Lesch. Gute Gedanken lassen sich trainieren wie Körpermuskeln: regelmäßig und konsequent. "Kleben Sie einen Smiley an Ihren Badezimmerspiegel und üben Sie täglich, sich selbst anzulächeln. Freuen Sie sich an sich selbst, und starten Sie mit einer aufrechten, respektvollen äußeren und inneren Haltung in einen guten Tag."

 

 

Text / Foto: AOK Bundesverband – AMS Ratgeber