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Heute im Alten Rathaus: Arbeitsgruppe berät über Angebote und Zugänglichkeit von Veranstaltungsorten für Menschen mit Behinderungen

Donnerstag, den 27. Februar 2020

Die kommunale Arbeitsgruppe Menschen mit Behinderungen der Landeshauptstadt Magdeburg trifft sich heute am Donnerstag, dem 27. Februar 2020, um 13.30 Uhr zu ihrer nächsten Sitzung. Sie findet im Franckesaal des Alten Rathauses statt. 

Interessierte sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.
 
Zunächst stehen Fragen der Barrierefreiheit im öffentlichen Personenverkehr, im städtischen Raum und bei öffentlich zugänglichen Gebäuden als regelmäßig wiederkehrendes Thema auf der Tagesordnung der Arbeitsgruppe. Dazu werden Vertreter*innen der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), des Stadtplanungsamtes und des Tiefbauamtes erwartet.
 
Speziell angesprochen werden sollen die Barrierefreiheit und die Nutzbarkeit von Angeboten der städtischen Messe- und Veranstaltungsgesellschaft (MVGM) für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Dazu ist der MVGM-Geschäftsführer Steffen Schüller eingeladen. Häufig kritisiert werden in diesem Zusammenhang die schwierige Pflastergestaltung in den Eingangsbereichen von Elbauenpark und Messe sowie die ungünstige Lage von Behindertenstellplätzen. Auch die unzureichende Zugänglichkeit des Eingangs zum Magdeburger Zoo wurde von Betroffenen vielfach angesprochen, bisher leider ohne befriedigende Lösung.
 
Ein weiterer Tagesordnungspunkt befasst sich mit der Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen. Zuständig ist hier das Jugendamt. Der Punkt war von der letzten Sitzung der AG im November 2019 vertagt worden.
 
Die Arbeitsgruppe wird sich ferner über die Fortsetzung ihrer Tätigkeit und die Aufgaben im laufenden Jahr 2020 verständigen, was maßgeblich von der noch nicht abgeschlossenen Neubesetzung der Stelle des kommunalen Behindertenbeauftragten abhängt.
 
Hintergrund:

An der kommunalen AG Menschen mit Behinderungen beteiligen sich Mitglieder von Behindertenverbänden und -vereinen, Stadträte, Mitarbeitende von Ämtern und Fachbereichen der Stadtverwaltung und engagierte persönlich betroffene Aktive. Die AG war 1999 als beratendes Gremium und Forum für die Belange behinderter Menschen gegründet worden.
 
In Deutschland leben mehr als zehn Millionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung, darunter fast acht Millionen anerkannte Schwerbehinderte. Schwerbehindert sind damit fast 10 % der Bevölkerung. Die Tendenz ist steigend.
 
In Sachsen-Anhalt waren Ende 2018 fast 200.000 anerkannte Schwerbehinderte registriert. Das sind 9 % der Bevölkerung, was deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegt.
 
Von den rund 18.900 Magdeburger Schwerbehinderten sind rund 10.300 in ihrer Mobilität wesentlich beeinträchtigt (Merkzeichen aG und G), grob geschätzt sind mindestens 2.000 von ihnen auf einen Rollstuhl angewiesen. 265 sind blind, 197 gehörlos und fast 5.000 haben Anspruch auf die Mitnahme einer Begleitperson im ÖPNV (Merkzeichen B). Als hilflos gelten mehr als 2.200 Menschen (Merkzeichen H).
 
Fast 2.300 Magdeburger*innen besitzen das Merkzeichen RF und zahlen aufgrund von Seh- oder Hörbehinderung oder schwerer Behinderung einen ermäßigten Rundfunkbeitrag, soweit sie nicht wegen geringen Einkommens ganz befreit werden.
 
63,5 % der Betroffenen sind bereits 65 Jahre und älter, während nur 2,5 % jünger als 18 Jahre sind. 52 % der Behinderten sind weiblich.
 
An den beiden Magdeburger Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sind fast 1.100 Betroffene beschäftigt. Rund 880 Menschen mit Behinderungen leben in stationären Einrichtungen (Heime bzw. Wohnstätten an den Werkstätten).
 
Mehr als 9.000 Magdeburger*innen sind pflegebedürftig, Über 3.200 von ihnen werden in mehr als 50 stationären Einrichtungen gepflegt, die übrigen in der Familie oder von ambulanten Pflegediensten.
 
Bei der Beschäftigung von Schwerbehinderten ist Sachsen-Anhalt seit Jahren bundesweites Schlusslicht. Die beschäftigungspflichtigen Unternehmen beschäftigen nur 3,6 % Schwerbehinderte, im Bundesdurchschnitt sind es 4,7 %.
 
In Magdeburg lernen im laufenden Schuljahr 1.152 Schüler*innen mit Förderbedarf (Vorjahr:1.091) an 10 Förderschulen. Das ist ein Anstieg um 5,6 %. Rund 500 Mädchen und Jungen mit Förderbedarf werden im gemeinsamen Unterricht an Regelschulen betreut. Die schulische Inklusion ist also derzeit in Magdeburg rückläufig.