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GdP zu Pyrotechnik-Aktion bei Hamburger SV - DFB sendet riskante Rauchsignale

Freitag, den 7. Februar 2020

Berlin.  Das kontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik in Fußballstadien kann nach Auffassung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Ultragruppierungen eher provozieren als sie zur Einsicht führen. „Dadurch können die Einsätze unserer Kolleginnen und Kollegen rund um das Fußballgeschehen hierzulande noch brenzliger werden“, betonte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek (Foto) am Freitag in Hannover. 

Aller polizeilichen Erfahrung nach reagierten weite Teile der Ultrabewegung auf verbands- oder vereinsorganisierte Stimmungsaktivitäten mit massiver Ablehnung. Da sie sich als Verfechter des wahren Fußballs sähen, verschlössen sich Ultras jeglichem kommerziell ausgelegtem Spektakel außerhalb des Spiels. „Wir halten das Entgegenkommen des DFB vor diesem Hintergrund nicht nur für blauäugig, sondern auch für sehr riskant“, verdeutlichte Radek.

Für die vergangene Saison 2018/2019 hatte die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) über stark gestiegene Verletztenzahlen durch den Einsatz von Pyrotechnik berichtet. Demnach stieg die Zahl von der vorhergehenden Saison mit 53 zu Schaden gekommenen Personen auf 152. Der starke Anstieg ist der ZIS zufolge zu einem Großteil auf einzelne Ereignisse zurückzuführen, bei denen eine Vielzahl von Menschen Beeinträchtigungen erfahren haben. Gefährliche Pyrotechnik wie über 1.000 Grad heiße Bengalos, Knalltraumata auslösende Explosivstoffe oder sogenannte Rauchtöpfe, die toxische Dämpfe erzeugen könnten – und am kommenden Samstag im Hamburger Volksparkstadion eingesetzt werden sollen – hätten, so die polizeilichen Fußballeinsatzexperten, „in einem Fußballstadion mit zigtausend Menschen aber auch in Zuschauerströmen auf dem Weg in die Arenen nichts verloren“.

Radek kündigte an, dass die GdP zeitnah das Gespräch mit dem DFB suchen werde.