Baierbrunn
(ots). Selbst viele Ärzte haben es nicht im Blick: Zöliakie ist auch im Alter
ein Thema. So ist in der Mainzer Zöliakie-Ambulanz heute jeder zehnte neu
diagnostizierte Patient über 65, wie das Apothekenmagazin "Senioren
Ratgeber" schreibt.
Zwar
gelten bei Senioren die gleichen Diätregeln wie bei jüngeren Patienten, das
Leiden verläuft aber oft weniger typisch und wird daher nicht selten übersehen.
Bei
Zöliakie bekämpft das Immunsystem das Eiweiß Gluten,
das in vielen Getreidesorten vorkommt. Der Dünndarm entzündet sich, was die
Schleimhaut so sehr schädigen kann, dass sie nicht mehr genug Nährstoffe
aufnimmt.
Auf
Zöliakie können vielfältige Symptome hinweisen
Neben
Darmproblemen, heftigen Blähungen, Koliken und Durchfall kann sich die
Erkrankung auch durch einen Nährstoffmangel zeigen. "Die schlechte Nährstoffaufnahme
ist bei Älteren ein typisches Zeichen", betont die Stuttgarter Ärztin Dr.
Stephanie Baas, die Betroffene am Patiententelefon berät. "Bei Blutarmut
oder Eisenmangel unklarer Ursache sollte die Zöliakie-Diagnostik stets Teil der
Abklärung sein."
Auch
eine ausgeprägte Osteoporose aufgrund eines Mangels an Vitamin D und Kalzium
sowie erhöhte Leberwerte können auf Zöliakie hinweisen. Oder diese zeigt sich
durch kaputten Zahnschmelz, chronischen Kopfschmerz oder depressive
Verstimmung. Die Darmsymptome können gleichzeitig recht mild ausfallen.
Einzige
Therapie: Diät
Auch
wenn sich die Zöliakie im Alter oft anders als in jungen Jahren zeigt, so
müssen alle Patienten strikt glutenfrei essen. Übliches Brot, Pasta und Mehl
sind tabu, weil Weizen, Dinkel, Emmer, Einkorn, Roggen und Gerste Gluten
enthalten. Alternativen sind zum Beispiel Reis, Mais, Buchweizen, Linsen,
Amarant oder Quinoa. Weitere Informationen zum Alltag mit Zöliakie finden
Leserinnen und Leser im aktuellen "Senioren Ratgeber".
Text & Foto> "obs/Wort & Bild Verlag -
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