Berlin/Schladming.
Nach Expertenschätzungen starben in den letzten Jahren durchschnittlich 10.000
Bundesbürger pro Jahr an den Folgen einer Influenza (Grippe). Die Impfung muss
jährlich wiederholt werden, da sich das Virus von Jahr zu Jahr leicht verändern
kann.
„Auch
wenn der Impfstoff gegen Influenza nicht jedes Jahr gleich effektiv ist – mit
keiner anderen Impfung lassen sich in Deutschland so viele Menschenleben retten
wie mit der Grippeschutzimpfung“, sagte Prof. Dr. Thomas Weinke von der
Medizinischen Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie des Klinikums
Ernst von Bergmann in Potsdam beim Fortbildungskongress pharmacon. Der
Internist ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der
Bundesapothekerkammer.
Weinke:
„Leider stellen wir fest, dass noch viel zu wenig Menschen gegen eine Influenza
geimpft sind. Es gibt große Unterschiede zwischen den Regionen. In den alten
Bundesländern sind zwei Drittel der Menschen nicht geimpft, in den neuen
Bundesländern ‚nur‘ jeder zweite. Hier ist noch viel Luft nach oben. Deshalb
würde ich ein niederschwelliges Angebot einer Grippeschutzimpfung in Apotheken begrüßen.“
Eine Grippeschutzimpfung kann nicht nur Todesfällen, sondern auch Folgeschäden
vorbeugen, etwa einem Herzinfarkt oder einer bakteriell bedingten
Lungenentzündung. Durch eine Impfung ließen sich rund 1.000
Krankenhausaufnahmen pro Jahr verhindern.
Die
Intensität der Grippewelle schwankt – in Abhängigkeit von den zirkulierenden
Viren – von Jahr zu Jahr. Während der außergewöhnlich schweren Grippewelle
2017/2018 wurden mehr als 334.000 Menschen infiziert, 60.000 Patienten wurden
stationär behandelt. Etwa 9 Millionen Influenza-bedingte
Arztbesuche wurden registriert.
Text
/ Foto: ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.