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Stadtbibliothek Magdeburg: Hannah Miska erzählt von der Zivilcourage Alfred Roßners

Samstag, den 18. Januar 2020

Der Stille Handel. Lebensretter im Schatten der SS

Sein mutiges Handeln erinnert an Oskar Schindler, den der Regisseur Steven Spielberg weltberühmt gemacht hat. Und auch der Textilkaufmann Alfred Roßner ist als „Gerechter unter den Völkern“ seitens der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geehrt worden. Am Montag, 20. Januar, stellt die Autorin Hannah Miska, um 17 Uhr in der Stadtbibliothek ihre Romanbiographie „Der stille Handel. Alfred Roßner - Lebensretter im Schatten der SS“ über das Schicksal Alfred Roßners vor.

Der Unternehmer ist während des Zweiten Weltkriegs Treuhänder einer Textilfabrik der SS im besetzten Polen. Die Zeit ist auf Seiten der einheimischen Zivilbevölkerung von Angst, Verzweiflung, Hunger und Verfolgung geprägt, auf Seiten der Besatzer von Gewinnsucht, Korruption und Gewissenlosigkeit, von Rassenwahn und Herrenmenschenvorstellungen. Im Gegensatz zu seinen Landsleuten hilft Roßner, der als Profiteur des Krieges einen Betrieb mit Tausenden von Arbeitern leitet, Verfolgten und kann schließlich zahlreiche Juden vor dem Tod bewahren. Er gehört damit zu den wenigen, die inmitten einer verrohten Kriegsgesellschaft ihren moralischen Kompass nicht verlieren.

„Sein Beispiel zeigt auf, welche Handlungsspielräume es gab“, unterstreicht die Autorin. Außerdem war Alfred Roßner bisher weder in seinem Jugendort Falkenstein noch über das Vogtland hinaus der Öffentlichkeit bekannt. Mit ihrem Buch will Hannah Miska den mutigen Mann vor dem Vergessen bewahren, als Beispiel für widerständiges Verhalten und Zivilcourage in Zeiten von Krieg und Unterdrückung.

Hannah Miska ist freie Autorin und wurde 1955 in Magdeburg geboren, studierte Psychologie und arbeitete zunächst in Deutschland und in Asien. Anschließend war sie Auslandskorrespondentin für die „Jüdische Allgemeine“ in Australien und Neuseeland und beriet das Holocaustzentrum in Melbourne.

Gemeinsam mit der Stadtbibliothek laden die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen zur Lesung mit Hannah Miska ein, die zudem im Rahmen der aktuellen Aktionswoche „Weltoffenes Magdeburg“ stattfindet. Alle interessierten Besucher sind zur Buchvorstellung am Montag, 20. Januar, um 17 Uhr in die Zentralbibliothek am Breiten Weg herzlich eingeladen. 

Der Eintritt ist frei.