Baierbrunn
(ots). Auch kleine Kinder können schon unter Migräne leiden. Allerdings macht
sich die Krankheit bei ihnen oft anders bemerkbar als bei Erwachsenen.
"Die Kleinen sind noch nicht in der Lage, Schmerzen genau zu verorten und
zu beschreiben. Viele klagen nicht über Kopf-, sondern über Bauchweh",
sagt Prof. Dr. Hartmut Göbel, Chefarzt der Schmerzklinik Kiel, im
Apothekenmagazin "Baby und Familie".
"Sie
klagen auch nicht über Licht oder Lärm, was bei Erwachsenen ganz typisch ist,
sondern ziehen sich einfach zurück." Daher vergeht oft viel Zeit, bis bei
Kindern eine Migränediagnose gestellt wird.
Einem
Migräne-Anfall vorbeugen
Experten
raten betroffenen Eltern und Kindern als Erstes, auf ihr Verhalten zu achten.
"Medikamente werden bei Kindern sehr selten eingesetzt, und wenn, dann zum
Beispiel bei zu starken Kopfschmerzen oder starker Übelkeit", sagt Göbel.
"Eine gute Therapie setzt nicht beim akuten Anfall an, sondern vorher, und
mit dem Ziel, dass es bestenfalls gar nicht dazu kommt." Gerade bei
Kindern sei ein seelisch-körperliches Gleichgewicht wichtig: "Dass es also
feste Tagesabläufe mit geregelten Mahlzeiten gibt, auf Stressphasen etwa in der
Kita auch Entspannungsphasen folgen", so der Experte. Er betont stark die Bedeutung
regelmäßiger Mahlzeiten, da ein schwankender Blutzuckerspiegel bei Kindern oft
Auslöser für Migräneattacken sei.
Eltern
sollten Migräne-Tagebuch führen
Entscheidend
ist zu wissen, was beim Kind zu den Problemen führt, also die Migräne triggert.
"Am besten führen Eltern ein Tagebuch. Sie halten darin fest, wie die Tage
gestaltet sind, was das Kind wann macht und wann es über welche Probleme
klagt", erklärt Göbel. Das sei auch die Basis, um die Diagnose stellen zu
können.
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