Ob
ein Medikament als Tablette oder Saft eingenommen wird, hängt von verschiedenen
Kriterien ab. Diese sind die Eigenschaften der Wirkstoffe, der gewünschte
Zeitpunkt des Wirkungseintritts und die gewünschte Wirkdauer sowie Art und Ort
der Beschwerden. Auch mögliche körperliche Einschränkungen wie z.B. Schluckbeschwerden
oder Sehbehinderungen und eventuell vorhandene Begleiterkrankungen beeinflussen
die Wahl der Darreichungsform.
Die
gängigsten Darreichungsformen möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen:
Tabletten
Tabletten
enthalten je nach Stärke immer die gleiche Wirkstoffmenge. Sie haben außerdem
den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer hohen Stabilität lange haltbar und
außerdem leicht einzunehmen sind. Sie werden über den Mund eingenommen. Zu
Tabletten gehören auch Filmtabletten und Dragees. Filmtabletten sind mit einem
dünnen „Film“, einer meist zuckerfreien Schicht, überzogen, um deren Inhalt vor
äußeren Einflüssen zu bewahren. Dragees hingegen besitzen einen (häufig
zuckerhaltigen) Überzug, sind daher leichter zu schlucken und haben nicht den
unangenehmen Geschmack, den Filmtabletten haben können. Die Wirkung tritt
allerdings verzögert ein.
Bei
einer schlechten Aufnahme des Wirkstoffes aus dem Magen-Darm-Kanal oder einer
Reizung der Magenschleimhaut kann eine orale Gabe unangebracht sein. Dies kann
Wirkstoffformen mit einem magensaftresistenten Überzug, der durch die Magensäure
nicht angegriffen werden kann, erforderlich machen.
Kapseln
Kapseln
sind wie Tabletten über den Mund einzunehmen. Sie lassen sich unterteilen in
die Kapselhülle (aus Hilfsstoffen wie Gelatine, Stärke oder Cellulose) und dem
Kapselinhalt. Der Inhalt besteht aus einem wirkstoffhaltigen flüssigen Kern,
Pulver oder kleinen wirkstoffhaltigen Kügelchen.
Brausetabletten
Brausetabletten
werden in Wasser aufgelöst und getrunken. Sie haben dadurch den Vorteil, dass
der schon aufgelöste Wirkstoff seine Wirkung schneller entfalten kann.
Zäpfchen
Zäpfchen
werden entweder rektal oder vaginal angewendet. Von dort aus gelangt der Wirkstoff
über die Schleimhaut in die Blutbahn oder wirkt lokal an entsprechender Stelle.
Vorteile ergeben sich vor allem für Säuglinge und Kleinkinder, die so
beispielweise Fieber- und Schmerzzäpfchen bekommen können, aber auch für Personen mit Schluckbeschwerden.
Tropfen
Tropfen
eignen sich entweder für die orale Einnahme und ermöglichen somit eine genaue
Dosierung (beispielsweise von Schmerzmitteln) oder aber für die lokale
Anwendung an Auge, Ohr und Nase.
Gele
und Salben
Gele
und Salben dienen der gezielten Anwendung auf der Haut bei Muskel- und
Gelenkbeschwerden, zur Wundbehandlung, zur Therapie von Schleimhautverletzungen
in Mund, Nase und Auge sowie zur lokalen Behandlung von Hauterkrankungen.
Säfte
Säfte
ermöglichen die Einnahme von Wirkstoffen in flüssiger Form und bieten - wie bei
Tropfen und Zäpfchen - gerade Kleinkindern und Personen mit Schluckbeschwerden
eine erleichterte Einnahme. Der Nachteil liegt in der häufig kurzen Haltbarkeit
nach Anbruch der Flasche.
Pflaster
Pflaster
können neben ihrer eigentlichen Funktion als Wundschnellverband auch Wirkstoffe
enthalten (beispielsweise starke Schmerzmittel, Nikotin, Hormone). Die Haut
dient dabei als Aufnahmeort und ermöglicht eine langsame und gleichmäßige
Freisetzung des Wirkstoffes.
Text:
Frauengesundheitsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA)