Bis zu 80 Prozent der Frauen, die unter
einer entzündlichen rheumatischen Erkrankung leiden, müssen damit rechnen, dass
sie später unter einer weiteren Erkrankung leiden. Weit verbreitet sind
Osteoporose, Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Ausbruch und die
Folgen lassen sich jedoch verzögern und die Folgen lindern. Rheumakranke
sollten deshalb folgende Ratschläge beherzigen:
• Mit dem Rauchen aufhören, denn Rauchen
fördert Entzündungen im Körper. Rauchende Frauen haben ein bis zu 16-fach
erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen.
• Auf Alkoholkonsum verzichten, denn Alkohol
schwächt den Körper und seine Abwehrkräfte.
• Auf das Gewicht achten, das lindert die
Beschwerden in den Gelenken und die Belastung der Knochen bei Osteoporose. Auch
der Kreislauf wird durch weniger Gewicht entlastet. Übergewicht ist bei Frauen
nach Bluthochdruck und Rauchen der dritthäufigste Risikofaktor für das
Auftreten weiterer Erkrankungen.
• Gesunde Ernährung stärkt den Körper, fördert
den Knochenaufbau und kann sogar Entzündungen hemmen.
• Sport treiben fördert den Kreislauf, stärkt
Knochen- und Muskelaufbau, hebt das Selbstbewusstsein und Wohlbefinden.
• Regelmäßig zum Arzt gehen, um nicht nur das
Rheuma im Griff zu haben, sondern um Folgeerkrankungen so früh wie möglich zu
erkennen und behandeln zu können. Oft vernachlässigen Ärzte das Thema
Folgeerkrankungen. Dann sollten die Patienten den Arzt aktiv darauf ansprechen.
• Patienten sollten darauf achten, Kortison in
so geringen Dosen wie möglich zu erhalten. Entzündungshemmendes Kortison führt
leider zu Folgeerkrankungen. Symptome für Rheuma Steife Finger oder Zehen,
warme, geschwollene Gelenke sowie Schmerzen in den Gelenken sind die typischen
Anzeichen, die auf eine rheumatische Erkrankung hinweisen. Wenn Sie eine oder
mehrere der folgenden Symptome an sich feststellen, gehen Sie zu Ihrem Hausarzt
und bitten Sie ihn um eine Untersuchung auf Rheuma.
• Morgens fühlen Sie sich steif und
unbeweglich. Sie brauchen längere Zeit, um wieder gelenkig zu werden. Die
Finger sind so steif, dass Sie kaum den Wasserhahn oder die Dusche aufdrehen
können.
• Nach dem Schlafen sind Sie seit Monaten
nicht erholt, sondern fühlen sich gerädert. Sehnen, Muskeln und Gelenke tun
weh.
• Sie wachen regelmäßig nachts nach 3-4
Stunden Schlaf mit tiefsitzenden Kreuzschmerzen auf. Wenn Sie sich bewegen und
in der Wohnung herumlaufen, bessern sich die Beschwerden und Sie können
weiterschlafen. 2
• Nach längerem Sitzen habe Sie starke
Schmerzen in den Kniegelenken oder in den Hüften, den Knöcheln und Zehen.
Bewegen Sie sich, verschwinden die Beschwerden.
• Seit Tagen sind die Finger- und Handgelenke
geschwollen. Sie fühlen sich über einen längeren Zeitraum nicht mehr
leistungsfähig und abgeschlagen.
Lassen Sie nicht zu viel Zeit verstreichen: Wenn Sie Symptome erkennen, sollten Sie rasch zum Hausarzt gehen. Könnte eine rheumatische Erkrankungen vorliegen, wird er Sie an einen Spezialisten überweisen. Je früher eine Therapie beginnt, umso erfolgreicher verläuft die Behandlung. Informieren Sie sich über weitere Symptome auf der Seite der Deutschen Rheuma-Liga unter: www.rheuma-liga.de
Das ist Rheuma Unter Rheuma fassen Ärzte mehr
als 100 verschiedene Erkrankungen zusammen, die durch Schmerzen am
Bewegungsapparat gekennzeichnet sind, aber vielfältige Ausprägungen und Verläufe
aufweisen. Unterschieden werden entzündliche Erkrankungen wie Gelenkrheuma
(rheumatoide Arthritis), Gicht und Morbus Bechterew sowie nicht entzündliche
Krankheiten wie Arthrose. Nicht nur Gelenke und Knochen können von
rheumatischen Erkrankungen betroffen sein, sondern auch Gewebe, Muskeln, Bänder
und Sehnen.
Selbst Organe wie die Augen, das Herz, Nieren,
Darm und Gefäße können angegriffen werden. Dabei ist Rheuma keine Frage des
Alters. Rheuma kann jeden treffen, alte Menschen ebenso wie junge Leute und
sogar Kinder. Viele rheumatische Erkrankungen betreffen allerdings besonders
Frauen. Die Deutsche Rheuma-Liga geht von insgesamt 17 Millionen Menschen aus,
die in Deutschland unter rheumatischen Erkrankungen leiden. Arthrose ist mit 8
Mio. Betroffenen die häufigste Rheumatische Erkrankung in Deutschland, gefolgt
von chronischen, starken Rückenschmerzen, unter denen 6 Mio. Menschen leiden.
4,1 Millionen Menschen sind an Osteoporose erkrankt.
Von Gelenkrheuma und Gicht sind rund 1,5
Millionen Menschen betroffen. Heilbar ist Rheuma bislang nicht. Aber die
Krankheit lässt sich behandeln. Entscheidend für Prophylaxe und Behandlung ist
allerdings die Eigeninitiative der Patienten. Durch gesunde Ernährung, kein
Übergewicht, Verzicht auf Rauchen und Alkohol lassen sich schon viele
Beschwerden lindern und Folgeerkrankungen verzögern. Austausch mit anderen
Betroffenen Von Rheuma betroffen Menschen, die sich mit anderen Betroffenen
austauschen wollen, finden Kontakt über die Deutsche Rheuma-Liga.
Die Selbsthilfeorganisation hat dazu zum Beispiel das Rheumafoon eingerichtet. Eltern rheumakranker Kinder beraten am Telefon andere Betroffene und geben ihr Wissen und ihre langjährigen Erfahrungen weiter. Alle 3 Infos dazu gibt es unter www.rheuma-liga.de/rheumafoon. Zudem verfügt die RheumaLiga flächendeckend im gesamten Bundesgebiet über regionale Selbsthilfegruppen. Über die Homepage der Rheuma-Liga finden Betroffene Kontakt über den jeweiligen Landesverband: www.rheuma-liga.de/verband.
Text / Foto: Deutsche Rheuma-Liga
Bundesverband e. V. / Kirsten Kofahl