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Inkontinenz 29.12.19 14.30

Gesundheit-News: Inkontinenz – Offene Kommunikation hilft

29. Dezember 2019

Foto: Einen entspannten Alltag - das wünschen sich viele Menschen, die an einer Blasenschwäche leiden. Ein offener Umgang mit dem Thema hilft, das Selbstbewusstsein zu stärken

Europäische Studie zeigt Auswirkungen von Inkontinenz auf den Alltag Betroffener

(djd). In Deutschland leiden mehr als neun Millionen Menschen unter Inkontinenz, die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Wenn die Symptome erstmals auftreten, verdrängen viele das Problem. "Inkontinenz ist eine unterschätzte Volkskrankheit. 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung sind betroffen - je nach Altersgruppe", sagt Robin Bähr, Inkontinenzexperte beim Medizin- und Pflegeproduktehersteller Hartmann.

Betroffene meiden soziale Aktivitäten

Wer den Zeitpunkt der Blasenentleerung nicht mehr selbst bestimmen kann, ist nicht nur körperlich eingeschränkt. Auch das psychische Wohlbefinden, das Selbstwertgefühl, Hobbys und Beziehungen leiden, wie die Molicare Studie "Breaking the Silence: A European Report" zeigt. Für 74 Prozent der befragten deutschen Studienteilnehmer wirkt sich Harninkontinenz negativ auf ihr Leben aus. Scham, Sorge und Unsicherheit prägen den Alltag der Betroffenen in allen fünf betrachteten Ländern Deutschland, Frankreich, Schweiz, Spanien und Tschechien. Deshalb ziehen sie sich häufig aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Für fast die Hälfte der Deutschen hat Inkontinenz auch Auswirkungen aufs Liebesleben. Sex gehört demnach neben Sport mit 45 Prozent zu den Aktivitäten, auf die Menschen mit Blasenschwäche hierzulande am ehesten verzichten.

Aus Scham wird geschwiegen

Mehr als die Hälfte der befragten Deutschen empfindet Harninkontinenz immer noch als gesellschaftliches Tabuthema. "Die Betroffenen vertrauen sich aus Scham niemandem an und versuchen, irgendwie klarzukommen", erklärt Robin Bähr weiter. Viele haben hierzulande noch nie mit ihrem Partner (39 Prozent der Befragten in einer Beziehung), ihrer Familie (53 Prozent) oder ihren Freunden (69 Prozent) über ihre Inkontinenz gesprochen. Dabei sind vor allem die Deutschen Meister im Leugnen: Demnach dachten 59 Prozent, das Problem werde von selbst wieder verschwinden. Und 75 Prozent waren der Meinung, sie würden allein damit zurechtkommen.

Es hilft, darüber zu sprechen

Doch Kommunikation und Aufklärung erleichtern das Leben mit Inkontinenz - auch das ist ein Ergebnis der Studie. So gaben sechs von zehn Befragten an, sie hätten sich nach dem Gespräch mit ihrem Partner besser unterstützt gefühlt. 72 Prozent wünschen sich mehr Informationen und 58 Prozent einen offeneren Umgang mit dem Thema in der Gesellschaft. Wer seinem Partner oder anderen Angehörigen bestmöglich zur Seite stehen will, findet beispielsweise unter www.molicare.de Informationen und Ratschläge. Dort kann man sich auch ein kostenloses Inkontinenz-Probeprodukt bestellen.

Text / Foto: djd/HARTMANN