Foto: Durchatmen und wohlfühlen:
Besonders reine Luft, ohne äußere Einflüsse, sorgt für ein einzigartiges
Mikroklima tief unter der Erde.
(djd). Die Nase läuft, die Augen jucken und das
Atmen fällt schwer: Millionen Menschen leiden in Deutschland während der Pollenzeit unter Heuschnupfen. Doch auch Asthma, chronische
Bronchitis oder andere Erkrankungen können das Atmen beeinträchtigen. Eine
deutliche Linderung der Beschwerden verspricht eine Therapie unter Tage. Wo
früher Kalisalz, Kohle, Gold oder Silber abgebaut wurden, kann man heute bequem
auf Liegestühlen entspannen und die saubere, allergen- und staubarme Luft
einatmen.
Natürlich gefilterte Luft
Schummriges Licht und eine wohltuende Ruhe: Warm eingepackt im Schlafsack,
kommt man in den Naturhöhlen und Bergwerksstollen schnell zur Ruhe. Dort
herrscht ein ganz besonderes Klima: Es ist konstant kühl und in der mit rund 98
Prozent Luftfeuchtigkeit nahezu gesättigten Luft bilden sich natürliche
Aerosole - kleinste Nebeltröpfchen, die wohltuend und krampflösend wirken. Auch
die Flimmerhärchen der Bronchien werden aktiviert, was den Sekrettransport
deutlich verbessert.
Die feuchten Steinwände der Höhlen binden
Staubpartikel und Sporen. Dadurch ist die Luft frei von allem, was die Atemwege
reizt oder belastet. Eine medizinische Studie der Universität Ulm belegt die
Luftreinheit und die positiven Wirkungen des besonderen Klimas unter Tage.
"Mir hat der Stollen sehr gutgetan. Bronchitis und Husten sind weg. Und
von meiner Allergie gegen Weidenkätzchen habe ich schon nach zwei
Stollenbesuchen fast nichts mehr gemerkt", berichtet auch Florian R. aus
Stuttgart, der seit ein paar Jahren regelmäßig zur Stollentherapie ins
baden-württembergische Neubulach geht.
Das "Einfahren unter Tage" dauert zwei
Stunden, die Gesamtdauer der Heilbehandlung hängt vom persönlichen
Gesundheitszustand ab.
Heilstollentherapie in ganz Deutschland
Urlaubsorte mit Heilstollen-Therapie gibt es in ganz Deutschland - unter
www.deutscher-heilstollenverband.de finden Interessierte eine Übersicht von
Therapieorten sowie weitere Informationen. Zahlreiche Krankenkassen übernehmen
bereits die Kosten für eine Höhlentherapie. Die Anwendungen können aber auch
privat gebucht werden, bei einem Schnupperkurs lässt sich die Wirkung der
Grottenluft testen. Zum Angebot in den Heilstollen gehören beispielsweise
spezielle Atemübungen oder Klangschalenmeditation. In den Kurorten kann man die
Höhlentherapie mit Massagen, Bewegungstraining, Entspannungstechniken und
anderen Angeboten ergänzen.
Vor Ort stehen Kurärzte zur Verfügung. Beliebt ist
der Aufenthalt unter Tage im Übrigen auch bei Gesunden: Zwei Stunden ohne
Handy, E-Mails und andere Störungen sind eine wohltuende Atempause im
stressigen Alltag.
Text / Foto: djd/Deutscher
Heilstollenverband/Stadt Neubulach/J. Walter