Leverkusen,
Dezember 2019: Erfahrung aus dem Praxisalltag zeigt, dass Mütter und Väter
häufig die Augen vor den gesundheitlichen Auswirkungen der intensiven
Mediennutzung verschließen
Eltern übersehen
häufig die negativen Folgen ausgeprägter Mediennutzung bei ihrem Nachwuchs. Knapp
drei Viertel der Kinderärzte sind der Meinung, dass Eltern den Umgang ihrer
Kinder mit Computern, Spielekonsolen oder Smartphones völlig verharmlosen. In
ihren Sprechstunden erleben die Mediziner, dass es weit häufiger die Ärzte als
die Eltern sind, die den Gebrauch solcher Geräte überhaupt thematisieren.
Dies sind Ergebnisse der Studie
„Smart Aufwachsen 2019?“ der pronova BKK, für die 100 niedergelassene
Kinderärzte befragt wurden.
Nicht nur verharmlosen Eltern aus
Sicht der Kinderärzte den Medienkonsum ihrer Kinder, sie werden auch ihrer
Vorbildfunktion nicht gerecht. Nahezu alle Mediziner beobachten
übereinstimmend, dass Eltern bei der Nutzung digitaler Geräte „nicht gerade
gute Vorbilder“ sind. „Kinder wachsen heutzutage damit auf, dass das Smartphone
in der Welt der Großen ständiger Begleiter ist. Auch Kleinkindern bleibt nicht
verborgen, dass sie die Aufmerksamkeit ihrer Eltern ein Stück weit mit diesen
Geräten teilen müssen – mit teils dramatischen Folgen für die kindliche
Entwicklung“, sagt Patrizia Thamm, Psychologin bei der pronova BKK.
Lediglich knapp 20 Prozent der
Kinderärzte sind sich sicher, dass Eltern die Probleme ihrer Kinder überhaupt
wahrnehmen, die Smartphones und Tablets verursachen. Weitere 40 Prozent
glauben, dass Mütter und Väter zumindest eine Ahnung von den Auswirkungen
haben. Die übrigen 40 Prozent halten die elterliche Wahrnehmung bei diesem
Thema für eher eingeschränkt. „Dass Eltern den Medienkonsum so wenig als
Problem erkennen, macht es noch schwieriger, den Kindern zu helfen und die
negativen Auswirkungen zu bekämpfen“, sagt Thamm von der pronova BKK.
In der Sprechstunde kaum Thema
Hinzu kommt, dass Eltern das
Thema elektronische Medien selten von selbst mit in die Sprechstunde bringen.
Nur acht Prozent der Kinderärzte berichten, dass sie von Vätern oder Müttern
häufig darauf angesprochen werden, 38 Prozent sagen, dass dies manchmal
passiere. 87 Prozent der Pädiater dagegen kommen von sich aus auf das Thema zu
sprechen.
Kinderärzte: Smartphones machen
krank
Gleich eine ganze Reihe von
Krankheitssymptomen führen Kinderärztinnen und -ärzte auf übermäßigen
Medienkonsum zurück. Dazu gehören laut Befragung Übergewicht, soziale
Auffälligkeiten, motorische Defizite und Lernentwicklungsstörungen. Zugleich
sehen die Experten diese Probleme auf dem Vormarsch. So berichten 79 Prozent
der befragten Ärzte, dass sie in den vergangenen fünf Jahren verstärkt soziale
Auffälligkeiten bei ihren jungen Patienten feststellen. 75 Prozent
registrieren, dass immer mehr Kinder zu viel wiegen. 82 Prozent stellen schon
heute eine soziale Isolation des Nachwuchses fest, für die sie die
Mediennutzung mitverantwortlich machen.
Zur Studie
Die Studie „Smart Aufwachsen
2019?“ wurde im Oktober 2019 im Auftrag der pronova BKK im Rahmen einer
Online-Befragung durchgeführt. Bundesweit wurden 100 niedergelassene
Kinderärztinnen und Kinderärzte befragt.
Über die pronova BKK
Die pronova BKK ist aus
Zusammenschlüssen der Betriebskrankenkassen namhafter Weltkonzerne wie BASF,
Bayer, Continental und Ford entstanden. Bundesweit für alle Interessenten
geöffnet, vertrauen der Krankenkasse bereits über 660.000 Versicherte ihre
Gesundheit an. Ob per App, im Chat, über das rund um die Uhr erreichbare
Servicetelefon oder in den 60 Kundenservices vor Ort – die pronova BKK kümmert
sich jederzeit um die Anliegen ihrer Kundinnen und Kunden. Weitere
Informationen auf pronovabkk.de.
Text / Abbildung: pronova BKK