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SAN Statistik

Zahl begonnener Heimerziehungen 2018 erneut gesunken

Montag, den 16. Dezember 2019

2018 wiesen die Jugendämter Sachsen-Anhalts für 1 619 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren die Erziehung in einem Heim oder in einer sonstigen betreuten Wohnform an.

Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, waren das 288 oder 15,1 % weniger eingeleitete Unterbringungen als im Vorjahr. Von allen begonnenen erzieherischen Hilfen ging die Zahl der Heimerziehung damit am stärksten zurück. Verglichen mit 2016, als es den Höchststand begonnener Heimerziehungen in den letzten 10 Jahren gab, sank die Zahl um 378 oder 18,9 %.

952 (58,8 %) der 2018 in Heimen oder sonstigen betreuten Wohneinrichtungen aufgenommenen unter 27-Jährigen waren männlich. Dabei stellten die 18-Jährigen die größte Altersgruppe (149; 15,7 %). 322 der Jungen und jungen Männer hatten mindestens einen Elternteil mit ausländischer Herkunft. Damit war jeder 5. junge Mensch, für den die Jugendämter eine Heimerziehung anwiesen, ein Junge oder junger Mann mit Migrationshintergrund. Im Vorjahr lag dieser Anteil bei 28,8 % (2017: 549), 2016 betrug er 41,5 % (2016: 829). 10 Jahre zuvor waren es 2,6 %.

Von den 667 Mädchen und jungen Frauen, die 2018 eine Heimerziehung begonnen, hatten 81 einen Migrationshintergrund. Das entsprach einem Anteil von 5,0 % an allen unter 27-Jährigen, für die diese Hilfeart eingeleitet wurde (2017: 6,1 %; 2016: 3,6 %). 2008 waren es 2,5 %. Bei den Mädchen und jungen Frauen stellten die 14-Jährigen die größte Altersgruppe (78; 11,7 %).

In 19,3 % (312) der Fälle wurde die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern als Hauptgrund für die begonnene Erziehung in einem Heim oder in einer sonstigen betreuten Wohnform angegeben. 18,7 % (303) der eingeleiteten Unterbringungen wurden vornehmlich mit der Unversorgtheit des jungen Menschen begründet. 12,2 % (198) Heimerziehungen wurden begonnen, weil von einer Gefährdung des Kindeswohls ausgegangen werden musste.