Foto: Ein individuelles Schlafcoaching kann für einen
guten Schlaf viel hilfreicher sein als der Einsatz elektronischer Hilfsmittel.
Schlafprobleme entstehen oder verstärken sich oftmals
durch elektronische Geräte
(djd). Selbstoptimierung und Kontrollzwang allenthalben:
Mit immer mehr elektronischen Hilfsmitteln wie Gadgets und Trackern kann man
seine Körperwerte in Zahlen und Grafiken erfassen. Neben der Zahl der täglich
gemachten Schritte und der verbrauchten Kalorien gehört dazu auch die
Selbstvermessung des Schlafs. Insbesondere bei Schlaftrackern warnen
Schlafmediziner allerdings vor Einschlafstörungen. Solche Insomnien könnten
dann zu einer falschen Interpretation von Daten führen, daraus wiederum
resultiere die Gefahr einer sogenannten Orthosomnie.
Fehlbewertungen steigern den Stressfaktor
Orthosomnie umschreibt das zwanghafte Verhalten von
Menschen, die auf der Suche
nach dem perfekten Schlaf sind. Schlaf- beziehungsweise
Tracker-Geräte sollen eine Aussage über die jeweilige Schlafqualität treffen.
Sind die Auswertungen nicht befriedigend, steigert dies den Stressfaktor.
Oftmals werden dabei Fehlbewertungen verglichen, ohne die Rahmenbedingungen zu
berücksichtigen. Die Folge: Man macht sich Druck und schläft noch schlechter.
Vieles verläuft bei der Orthosomnie ähnlich wie bei der Orthorexie, bei der
sich Menschen zwanghaft mit der Qualität von Lebensmitteln beschäftigen, was
aufgrund selbst auferlegter Regeln ebenfalls zu psychischen oder physischen
Beeinträchtigungen führen kann. "Ein Hauptproblem der Anwender von
Schlaftrackern ist, dass häufig die Schlafqualität mit der Schlafdauer
verwechselt wird", erklärt der Präventologe und Schlafexperte Markus
Kamps. Ein individuelles Schlafcoaching, wie es mittlerweile als Onlinekurs und
vor Ort angeboten werde, sei hier viel hilfreicher. Hierbei gehe es darum, das
Schlafverhalten und das Schlafwissen zu verbessern und Schlafmythen besser
bewerten zu können. "Die Kompetenz-Zentren Gesunder Schlaf (KZGS)
beispielsweise haben ein Online-Tool entwickelt, das Interessierte an 30
Standorten in Deutschland und jederzeit online nutzen können", so Kamps.
Unter www.kompetenz-zentrum-gesunder-schlaf.de
gibt es alle weiteren Informationen. Auch im herstellerneutralen Infoportal www.schlafkampagne.de findet man viele
nützliche Lösungen mit Hinweisen und Tipps für einen gesunden Schlaf.
Professioneller Bettencheck kann Schlafprobleme lösen
Oftmals ist die Ursache für einen schlechten Schlaf auch
ganz schlicht und einfach eine falsche, unpassende, zu alte oder durchgelegene
Matratze. Hier hilft ein professioneller Bettencheck zu Hause. Dabei wird
individuell überprüft, ob man richtig liegt. Diverse Technologien sorgen dann
im Zusammenspiel für den nötigen Schlafkomfort, etwa eine automatische
Anpassung an die persönliche Schlafposition und Körperform.
Text / Foto: Foto: djd/Schlafkampagne/DNF-Style/Fotolia