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Wolfsmonitoringbericht: 98 Wölfe in Sachsen-Anhalt

Dienstag, den 3. Dezember 2019

Umweltministerium stellt Wolfsmonitoringbericht 2018/19 vor

Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert (Foto) und die Präsidentin des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Dr. Sandra Hagel, haben heute die Ergebnisse des Wolfsmonitorings in Sachsen-Anhalt im Monitoringjahr 2018/2019 vorgestellt.

Zuwachs in der Population

In Sachsen-Anhalt wurden im Laufe des Monitoringjahres 104 Wölfe gezählt, davon 49 Welpen und 17 Jährlinge. Von den Welpen sind sechs tot aufgefunden worden, so dass das Monitoringjahr mit 98 Wölfen abschließt. Diese verteilen sich auf 15 Rudel und zwei Paare.

Die Ministerin erläuterte die aktuellen Zahlen: „Das heißt: Wir können aktuell 98 Wölfe gegenüber 76 Wölfen im Monitoringjahr 2017/18 sicher nachweisen. Zeitgleich ist die Anzahl der Rissvorfälle gesunken: von 62 Übergriffen im vergangenen Monitoringjahr auf 50 in diesem. Hier zeigt sich, dass unsere Strategie aufgeht: Ein erfolgreicher Herdenschutz ermöglicht uns den Schutz der Nutztiere und des Wolfes – ein Tier, das vom Aussterben bedroht ist. Es liegt in unserer Verantwortung, die hier lebenden Wölfe zu schützen und gleichzeitig die Beweidung unserer Kulturlandschaft zu ermöglichen. So geht gelebter Artenschutz.“

21 von Wölfen genutzte Territorien, davon 4 grenzübergreifend

Im Vergleich zum Vorjahr mit elf nachgewiesenen Rudeln setzt sich der zahlenmäßige Zuwachs von vier Rudeln wie folgt zusammen: in drei Gebieten mit bisher unklarem Status wurden die Rudelnachweise erbracht. Ein Rudel - im Steckby-Lödderitzer Forst - ist hinzugekommen. Außerdem wurden zwei Paare in Tangerhütte und Havelberg nachgewiesen. Die drei Gebiete mit unklarem Status im Vorjahr, die in diesem Monitoringjahr aufgeklärt wurden, sind: Haldensleben, Stresower Heide und Coswig. Zwei Gebiete bleiben weiterhin Suchräume mit unklarem Status, das heißt, hier liegen zwar regelmäßig Wolfshinweise vor, eine abschließende eindeutige Definition als Territorium ist aber nicht möglich.

Grenzübergreifend leben zudem 29 Individuen, die von den Nachbarbundesländern gezählt werden. Das bedeutet, dass 127 Wölfe (Adulte und Jährlinge und Welpen) insgesamt belegbar Sachsen-Anhalt belaufen. Von den Fachleuten des Wolfskompetenzzentrums Iden (WZI) werden derzeit 21 von Wölfen genutzte Territorien beobachtet: 15 Rudel in Sachsen-Anhalt und zwei Paarterritorien sowie 4 grenzübergreifende Territorien.

Die Arbeit des Wolfskompetenzzentrums

Sandra Hagel lobte die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wolfskompetenzentrums: „Unsere Fachleute im WZI haben über 3000 Datensätze für den diesjährigen Monitoringbericht ausgewertet. Mit dem Bericht wird die Entwicklung der Population transparent dargestellt und die Grundlage für eine sachliche Diskussion geschaffen.“

Auch die Ministerin dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des WZI und den Partnerinnen und Partnern, die das Land beim Monitoring unterstützen. „Nur mit ihrer Hilfe, ihren Hinweisen und Beobachtungen können wir heute der Öffentlichkeit diesen detaillierten Bericht mit all den Informationen, die uns zum Vorkommen des Wolfes in Sachsen-Anhalt vorliegen, präsentieren. Ihnen gilt mein größter Dank“, würdigte die Ministerin abschließend die ehrenamtliche Arbeit.

Hintergrund:

Der Wolfsmonitoringbericht für Sachsen-Anhalt wird seit dem Monitoringjahr 2012/2013 jährlich erstellt. Zum dritten Mal wird er in diesem Jahr vom 2017 gegründeten Wolfskompetenzzentrum Iden (WZI) erstellt. Das WZI bittet um Meldungen von Arthinweisen, wenn ein Wolf oder seine Spuren gesichtet werden.