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Sachsen-Anhalt-News: Gemeinsam mit den Menschen vor Ort: Biosphärenreservate stärken die Regionen

Donnerstag, den 28. November 2019

Festveranstaltung 40 Jahre Biosphärenreservat Mittelelbe in Wörlitz

Magdeburg/Wörlitz. Das Biosphärenreservat Mittelelbe ist ein Beispiel dafür, wie ökologische, ökonomische und soziale Anforderungen verbunden werden können. Prof. Claudia Dalbert (Foto), Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie, würdigte heute in Wörlitz die geleistete Arbeit in den vier Jahrzehnten seit Bestehen des Biosphärenreservates.

Die Ministerin sagte: „Natur ist eine unverzichtbare Lebens- und Wirtschaftsgrundlage. 40 Jahre Biosphärenreservat Mittelelbe – das ist ein unschätzbarer Beitrag zum Erhalt einzigartiger Auenlandschaften und zur nachhaltigen Regionalentwicklung.“ Im Beisein von Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, und Prof. Dr. Michael Succow, ausgezeichnet mit dem Alternativen Nobelpreis, bedankte sie sich bei den Partnern des Biosphärenreservates für ihren unermüdlichen Einsatz zum Erhalt der Artenvielfalt und der Entwicklung der Region an der Elbe und der Havel.

Prof. Böhmer hielt die Festrede und ging auf die Besonderheiten ein: „Das Biosphärenreservat Mittelelbe ist ein außerordentlich bedeutendes Biosphärenreservat in Deutschland und der Welt. Als eine der ersten von der UNESCO in Deutschland ausgezeichneten Regionen kommt ihm ein historisches Alleinstellungsmerkmal zu. 40 Jahre UNESCO-Biosphärenreservat bedeuten 40 Jahre Arbeit und Weiterentwicklung auf Weltniveau. Durch seine konkrete Arbeit lebt das Biosphärenreservat Mittelelbe exzellente Beispiele vor für das, worauf es bei der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ankommt: Die Lösung von Zielkonflikten.“

Umweltministerin Dalbert lobte in diesem Sinne die Arbeit der Menschen vor Ort: „Die Projekte im Biosphärenreservat wie an der Unteren Havel und an der Mittelelbe zeigen wie Naturschutz und Regionalentwicklung mit einander verbunden werden können. Auch die kleineren Vorhaben dienen dazu, Landschaften zu vitalisieren und das Klima zu schützen. Angebote in den Bereichen Bildung und Tourismus sind neben Forschung und Monitoring wichtige Aufgaben eines Biosphärenreservates. In Zeiten der Klimakrise und des Artensterbens liegt den Menschen der Schutz von Natur und Umwelt besonders am Herzen. Hier wird beispielhaft gezeigt, wie der Schutz von Tieren, Pflanzen und Landschaft zusammen mit den Menschen gelingt.“

Dalbert verwies auf das Gesamtkonzept Elbe: „Vor allem die darin enthaltenden Maßnahmen zur Sohlstabilisierung bei Klöden sind für die Elbe und ihre Auen bedeutsam. In den kommenden Jahren wird die Steigerung der Biodiversität auf Agrarflächen stärker in den Fokus genommen und die Wälder im südlichen Teil sollen FSC zertifiziert werden“, kündigte sie an.

Hintergrund:

Das heutige Biosphärenreservat Mittelelbe wurde am 24. November 1979 neben dem Biosphärenreservat Vessertal im Thüringer Wald als erstes deutsches Biosphärenreservat von der UNESCO anerkannt. Es erstreckt sich nach mehreren Erweiterungen 303 Flusskilometer entlang der Elbe und hat eine Größe von 125.510 Hektar. Es ist Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe, das 1997 übergreifend in fünf Bundesländern eingerichtet wurde.

Neben dem Erhalt einzigartiger Landschaften, insbesondere der Auenlandschaften, stehen die Entwicklung der Modellregion und eine nachhaltige Regionalentwicklung auf der Agenda für das Biosphärenreservat.

1970 hat die UNESCO-Generalkonferenz das Programm Men and Biosphere (Mensch und Biosphäre) angenommen und danach Biosphärenreservate als neue internationale Naturschutzkategorie eingerichtet.