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Juwelendiebstahl in Dresdner Residenzschloss: Sicherheitskonferenz für Museen geplant

Mittwoch, den 27. November 2019

Nach dem Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden will Kulturstaatsministerin Monika Grütters (Foto) das Thema "Sicherheit in Museen" durch eine Fachtagung mit dem Deutschen Museumsbund stärker in den Blick nehmen. "Angesichts generalstabsmäßig organisierter, hochkrimineller Täter ist der noch stärkere Schutz unserer Museen und Kultureinrichtungen eine Aufgabe von höchster Priorität", so die Staatsministerin.
 
Über ein Fenster waren die Täter in das Dresdner Residenzschloss gelangt. Das vorgelagerte massive Eisengitter? Durchgeflext! Im historischen Teil der Schatzkammer zerschlugen sie anschließend eine der Vitrinen: Mit einer Axt! Das mutmaßliche Fluchtauto: Vollständig ausgebrannt! Und von den Tätern fehlt bislang jede Spur.

Ihre Beute sind drei einzigartige Juwelengarnituren mit etwa hundert Schmuckstücken. Ein "Staatsschatz" aus dem 18. Jahrhundert, so die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann. Diese Tat treffe "unsere Kulturnation mitten ins Herz", erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters kurz nach Bekanntwerden des Einbruchs.

Handlungsfelder bestimmen

Die brachiale Gewalt und das hochprofessionelle Vorgehen der Täter zeigen sehr deutlich, vor welchen Herausforderungen die Museen beim Thema Sicherheit stehen. Deshalb plant die Staatsministerin zusammen mit dem Deutschen Museumsbund eine Fachkonferenz, auf der die drängendsten Handlungsfelder ermittelt und Lösungsvorschläge im Hinblick auf neue Sicherheitsstandards oder auf den Einsatz modernster Sicherheitstechnik entwickelt werden sollen.

Zugleich machte die Staatsministerin deutlich, dass es in den deutschen Museen kein generelles Sicherheitsproblem gibt. "In unseren Museen lagern Kunstschätze, die die kulturelle Identität unseres Landes ausmachen und deren Wert in die Milliarden geht. Das Thema Sicherheit steht auf der Agenda der Museen ohnehin ganz oben", betonte sie. Es gehe jetzt angesichts einer sich drastisch ändernden Gefahrenlage um die Frage, wie Museen ihre Objekte künftig gegen ein derart brutales Vorgehen schützen können und gleichzeitig in gewohnter Weise für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben.

Restrisiko minimieren

Weil sich Museen und Ausstellungshäuser in diesem schwierigen Spannungsfeld bewegen, wird es immer ein Restrisiko geben. Auch das unterstrich die Staatsministerin. "Aber wir müssen alles daran setzen, dieses Risiko so weit wie möglich zu minimieren", fügte sie hinzu. Deshalb sei es umso wichtiger, den gegenseitigen Austausch der Museen noch weiter zu verstärken.

Zur Vorbereitung der Sicherheitskonferenz steht die Kulturstaatsministerin im engen Kontakt mit dem Deutschen Museumsbund. Dieser hatte im Oktober den Arbeitskreis "Gebäudemanagement & Sicherheit" beschlossen, dem sich bislang bereits 70 Museen angeschlossen haben.