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POESIE AUS MAGDEBURG ZUM ABEND


Krankenhaus-Aufklärungsformulare

Freund, verlässt dich mal dein Glück
und dich treibt ein Missgeschick
gradewegs ins Krankenhaus,
sieht wie folgt die Sache aus:

Ehe du wirst operiert,
man mit dir Gespräche führt,
und man drückt dir in die Hände
Formulare ohne Ende.

Viele Fragen an den Kranken,
dem sich kräuseln die Gedanken:
Wann geboren und warum?
Gibt’s Verwandte? Sind die dumm?

Haben Sie sehr oft  Migräne?
Wann bekamen Sie die Zähne?
Wie oft kommen Sie zu Stuhle?
Wann verließen Sie die Schule?

Wie steht’s mit dem Nikotin?
Nehmen Sie viel Medizin?
Fühlen Sie sich manchmal wohl?
Greifen Sie zum Alkohol?

Größe, Alter und Gewicht -
alle Daten stimmen nicht
überein mit den Tabellen.
Das kann dir den Tag vergällen.

Und dann - kurz vor Toresschluss -
kommt das, was man wissen muss:
Willigst du in die Narkose,
sei nur dein Gebiss nicht lose.

Risiken - wohin man schaut.
Und du spürst schon Gänsehaut…
Leiden Sie an Depression?
Vorher nicht.  Ab heute schon!!
                       
Helga Schettge

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