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Die Hubbr  cke   ber die Elbe

Magdeburg-News: Die Hubbrücke über die Elbe - ein technisches Denkmal von 1846/47

Sonntag, den 24. November 2019

Von Doris Richter

Wenn eine Stadt, wie Magdeburg, an einem großen Strom gebaut wird, so sind  Brücken etwas sehr Wichtiges. Auch an der Elbe wurden im Laufe der Jahrhunderte viele Brücken errichtet.

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert gewann die Elbüberquerung immer mehr an Bedeutung, zum Beispiel für die Eisenbahnstrecke von Magdeburg nach Potsdam, die zunächst in Brückfeld endete. Am 19. August 1848 wurde die neue Brücke über die Elbe eröffnet und ermöglichte den Zugverkehr bis zum Elbebahnhof und weiter. Da diese Brücke aber für den Schiffsverkehr auf der Elbe zu einem zunehmenden Hindernis wurde, waren Veränderungen erforderlich. Der erste Brückenumbau erfolgte 1876. Im Jahre 1895 wurde das Bauwerk von einer Drehbrücke zu einer Hubbrücke umgebaut. Weitere Baumaßnahmen wurden 1912 und 1914 realisiert.

Ihre heutige Form erhielt die Hubbrücke von 1933 bis zum 1. Mai 1934, sie konnte nun um fast 3 Meter gehoben werden. Dies ermöglichte eine Schifffahrtsöffnung von 86 m Breite. Die eingleisige Eisenbahnbrücke überspannt als eine der ältesten und größten Hubbrücken in Deutschland  die Elbe bei Stromkilometer 325,47, unweit des Domfelsens. Sie  steht unter Denkmalschutz. Wie auch die benachbarte Sternbrücke wurde die Hubbrücke 1945 gesprengt, um den heranrückenden US-Truppen die Elbquerung zu erschweren. 1946 wiederhergestellt diente sie neben dem Bahnverkehr auch als Fußgängerbrücke in den Rotehornpark und zur Stadthalle.

Der Elbebahnhof hatte längst seine Bedeutung verloren, da der Zugverkehr von und nach Berlin über die 1875 errichtete Herrenkrug-Eisenbahnbrücke verlief. In den Jahren nach der Wende wurde er endgültig überflüssig und zurückgebaut. An seiner Stelle entstand ein modernes Wohngebiet mit Eigentumswohnungen. An der Brücke selbst nagte der Zahn der Zeit. Dann brach auch noch eine Spindel für die Hubfunktion. Der Mittelteil wurde 2001 für den Schiffsverkehr angehoben und vorläufig stillgelegt. 2002 wurde ein provisoroscher Fußgängerübergang in den Stadtpark eingerichtet. Nach der Einweihung der neuen Sternbrücke im Mai 2005 erfolgte die Sperrung. 

Im August 2013 konnte die Brücke für Fußgänger wieder geöffnet werden. Dank dafür gebührt dem Architekten Rolf Onnen und vielen Bür gerinnen und Bürgern. Die Beplankung der Brücke wurde über Spenden finanziert, jeder konnte gegen ein Entgelt seinen Namen oder andere Texte in das Holz einbrennen lassen. Mittlerweile finden sich mehr und mehr Spendertafeln auf der ganzen Anlage, gelegentliche Events dienen ebenfalls der Sammlung von Mitteln für den Erhalt des Magdeburger Wahrzeichens.

Als Stadtführerin weiß Doris Richter viel Wissenswertes über unsere Stadt zu erzählen. In Magdeburger-News.de erläutert sie Themen, bei denen nicht nur Touristen Neues erfahren, sondern sicher auch eingefleischte Magdeburger.

Foto/Privat