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Lothar-Kreyssig-Friedenspreis wird zum 11. Mal verliehen

Dienstag, den 19. November 2019

Öffentliche Preisverleihung am 23. November in der Johanniskirche

Am kommenden Samstag, den 23. November 2019, wird bereits zum 11. Mal der Lothar-Kreyssig-Friedenspreis feierlich verliehen. Der Friedenspreis geht in diesem Jahr an das Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra, an die Initiative Papatya aus Berlin und an Jenny Rasche als Gründerin des Vereins Kinderhilfe für Siebenbürgen. Der Preis ist mit insgesamt 4.500 Euro dotiert und damit für jede*n Preisträger*in mit 1.500 Euro Preisgeld verbunden. Interessierte Magdeburger*innen sind herzlich zur Preisverleihung in die Johanniskirche eingeladen.
 
"Engagement von unten. Das ist es, was in heutiger Zeit wichtiger ist denn je. Das Kuratorium der Stiftung hat die Preisträger*innen ausgewählt, weil sie die Menschlichkeit achten, das Naheliegende tun, die Probleme ansprechen. Und sich dabei mutig, selbstverständlich und friedlich engagieren", so Stephan Hoenen, Superintendent des Kirchenkreises Magdeburg und Vorsitzender des Kuratoriums Lothar-Kreyssig-Friedenspreis. "Die Preisverleihung zollt den drei Preisträger*innen für ihren jeweils ganz verschiedenen Einsatz Respekt und Dank und versteht es zugleich als Impuls für andere."
 
Ausgezeichnet werden in diesem Jahr der Verein Kinderhilfe für Siebenbürgen e.V. und dessen Gründerin, Jenny Rasche. Sie lebt und arbeitet mit ihrer Familie gemeinsam mit denen, die Hilfe benötigen. Vor allem Kinder und Familien unterstützen sie mit zahlreichen Aktionen und Spendenaufrufen. So macht der Verein auf die Armut und Not, aber auch auf die Würde der Menschen in Rumänien aufmerksam. Der zweite Preisträger, die Kriseneinrichtung Papatya aus Berlin, bietet Schutz und Hilfe für Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund, die aufgrund kultureller und familiärer Konflikte von zu Hause geflohen sind. Die Einrichtung stellt sich auf die Seite dieser Frauen und Mädchen und verleiht ihnen eine Stimme in der Öffentlichkeit. Das Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra wird für sein Engagement gegen Rechtsextremismus mit dem Lothar-Kreyssig-Friedenspreis ausgezeichnet. Das Bündnis bestärkt die Einwohner*innen des kleinen Ortes Themar in Thüringen darin, die eigene weltoffene Haltung in ihrem Wohnumfeld öffentlich zu vertreten.
 
Hintergrund zur Preisverleihung

Der Friedenspreis wurde vom Evangelischen Kirchenkreis Magdeburg anlässlich des 100. Geburtstages des Juristen Dr. Lothar Kreyssig in Form einer Stiftung ins Leben gerufen. Die Preisverleihung findet seit 1999 alle zwei Jahre im November in der Johanniskirche statt. In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten erhielten Personen und Gruppen den Preis, die sich für Versöhnung verdient gemacht haben, besonders im Blick auf jüdische Menschen und auf unsere ost- und südosteuropäischen Nachbarn. Ebenso will der Preis Menschen würdigen, die sich gesellschaftlichen Herausforderungen im Geist von Lothar Kreyssig unter den Prämissen von Gerechtigkeit und Menschenwürde stellen.
 
Frühere Träger*innen des Lothar-Kreyssig-Friedenspreises sind beispielsweise der ehemalige Ministerpräsident Polens, Tadeusz Mazowiecki (1999), Hildegard Hamm-Brücher (2001), der Schöpfer der Stolpersteine, Gunter Demnig, und der Architekt der Jugendbegegnungsstätte Auschwitz, Helmut Morlok (beide 2013), oder die Amadeu-Antonio-Stiftung (2015). Vor zwei Jahren erhielt der katholische Theologe und promovierte Germanist Dr. Theo Mechtenberg den Friedenspreis.