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BPOLI MD: 52 "Schwarzfahrten" und Landesfriedensbruch durch vermutliche Fußballanhänger

Halle, Magdeburg, Burg (ots) - Montag, den 18. November 2019

Widerstand, Beleidigungen, Landfriedensbruch, Bedrohung, Körperverletzung, Tätlicher Angriff...

52 namentlich bekanntgemachte Tatverdächtige registrierte die Bundespolizei am 16. November 2019 allein bei der Anreise zum Landespokalspiel zwischen dem BSV Halle Ammendorf und dem 1. FC Magdeburg. 

Die Reisenden mit der Fanbekleidung des 1. FC Magdeburg fuhren vom Haltepunkt Magdeburg-Herrenkrug bis zum Hauptbahnhof Halle, allerdings ohne die jeweils erforderlichen Fahrausweise. Am Hauptbahnhof Halle wurden ihre Identitäten von der Bundespolizei festgestellt. Hierbei verhielten sich die 52 Personen äußerst unkooperativ und verbal aggressiv gegenüber den Beamten. In dem betroffenen Zug fanden die Bundespolizisten im Nachgang noch mehrere Tütchen mit Betäubungsmitteln, die jedoch zunächst nicht mehr zugeordnet werden konnten. Nach dem Spielende kam es bei der Rückreise zu massiven Straftaten durch diese Fangruppierung. 

Die durch Bundespolizisten im Zug begleiteten Fußballanhänger versuchten das Bahnpersonal und die Beamten verbal und durch störende Handlungen zu provozieren. Ein ausgesprochener Platzverweis eines Mannes musste gegen dessen Widerstand durchgesetzt werden. Am Haltepunkt Magdeburg-Herrenkrug provozierte die Menschenmenge weiterhin, indem sie den Bahnsteig am Haltepunkt nicht verließ und somit für andere Fahrgäste den Zu- und Abgang zum Regionalexpress verhinderte. Den ausgesprochenen Platzverweisen widersetzten sich die Personen. Aufgrund des massiven Widerstandes Einzelner aus der Menge heraus musste durch die Bundespolizisten Reizgas eingesetzt werden. 

Bei den Übergriffen wurde ein Fußballanhänger an der Oberlippe verletzt, verzichtete jedoch auf ärztliche Hilfe. Die Tatverdächtigen erhalten Strafanzeigen wegen Landfriedensbruch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, und Erschleichen von Leistungen. Zudem ermittelt die Bundespolizei wegen des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln.

Nach Zeugenaussagen randalierten circa 10 Männer mit der Fanbekleidung des Fußballvereins 1. FC Magdeburg an diesem Abend gegen 22.00 Uhr auch auf dem Bahnhof Burg. Dabei rissen sie unter anderem einen Papierkorb aus seiner Verankerung und beschädigten einen Stromkasten. Ob diese Taten ebenfalls durch die genannten Personen begangen wurden, wird derzeit durch die Bundespolizei ermittelt.

Am nächsten Tag, den 17. November 2019 gegen 05:00 Uhr fielen circa 25 Personen, die Fanutensilien des 1. FC Magdeburg trugen, in einem Regionalexpress von Burg nach Magdeburg auf. Hier bedrohten sie einen im Zug befindlichen Bundespolizisten, der sich gerade auf dem Weg zum Dienst befand, massiv mit Eingriffen in seine körperliche Unversehrtheit. Ein Tatverdächtiger stieß den jungen Beamten zudem mit dem Knie an seinen Körper. Glücklicherweise wurde der 22-Jährige nicht verletzt. 

Am Hauptbahnhof Magdeburg konnten durch sofort alarmierte Bundespolizisten von 15 der Personen die Identität festgestellt werden. Darunter befanden sich auch vier Männer, die an den Straftaten des Vortages beteiligt waren. Diese 15 Fußballanhänger werden sich nun wegen Beleidigung und Bedrohung verantworten müssen. Zudem wird bei einer der Personen wegen Körperverletzung und eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ermittelt.