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Jede zehnte Sachsen-Anhalterin wegen Schilddrüsenerkrankung in Behandlung


Magdeburg, 12. November 2019 – Schilddrüsenerkrankungen sind bei Frauen weit verbreitet. Grund dafür sind oft starke Hormonschwankungen. Wie Auswertungen der BARMER von ambulanten Diagnosedaten zeigen, sind rund 10,1 Prozent der Sachsen-Anhalterinnen wegen einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) in ärztlicher Behandlung. „In Sachsen-Anhalt haben damit mehr als 110.000 Frauen Probleme mit der Schilddrüse – prozentual sind hier mehr Frauen betroffen als bei unseren Nachbarn in Thüringen, Brandenburg und Sachsen“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der BARMER in Sachsen-Anhalt. Häufige Symptome bei einer Schilddrüsenunterfunktion sind beispielsweise Müdigkeit, Konzentrationsprobleme oder Gewichtszunahme. „Auch wenn die Diagnoseraten einer Schilddrüsenunterfunktion bei Sachsen-Anhalts Männern lediglich bei 2,9 Prozent liegen, sollten Beschwerden dieser Art ärztlich abgeklärt werden“, sagt Wiedemann.


Fehldiagnosen vermeiden

Die vielfältigen Beschwerden machen es Ärzten mitunter nicht leicht, sofort einer Schilddrüsenfehlfunktion auf die Spur zu kommen. Nicht selten können die sich äußernden psychischen Hinweise daher zunächst auch zu Fehldiagnosen führen. Wichtigster Ansatzpunkt für die Diagnostik ist eine Blutuntersuchung. Dabei wird der TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) bestimmt. „Der TSH-Wert gibt Aufschluss darüber, ob die Schilddrüse ausreichend Hormone bildet. Verschiedene bildgebende Verfahren können darüber hinaus der weiteren Abklärung dienen“, so der Landesgeschäftsführer der BARMER.


Hintergrund: Schilddrüse

Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, das direkt unterhalb des Kehlkopfes liegt. Aufgabe der Schilddrüse ist es, zwei lebenswichtige Hormone zu bilden, die auf den gesamten Körper wirken. Sie erhöhen zum Beispiel die Herzfrequenz, den Sauerstoff- und Energieverbrauch, die Körpertemperatur oder beeinflussen den Mineralstoffhaushalt. Zudem aktivieren sie die Schweiß- und Talgdrüsen der Haut sowie die Darmmotorik. Im Nervensystem bewirken sie eine gesteigerte Erregbarkeit der Nervenzellen. Schilddrüsenhormone können aber auch das seelische Gleichgewicht, die Sexualität und die Fruchtbarkeit beeinflussen. Bei Kindern steuern sie zudem die geistige und körperliche Entwicklung. Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen im Mutterleib kann zu schweren Entwicklungsstörungen des Ungeborenen führen. Als oberste Instanz kontrolliert das Gehirn die Schilddrüse, damit sie immer die richtige Menge an Hormonen ausschüttet.

Symbolfoto Schilddrüse (c) privat