Für pflegebedürftige Menschen stellen Infekte, wie
Erkältungen oder Magen-Darm-Erkrankungen, ein besonderes gesundheitliches
Risiko dar. Gute Händehygiene hilft, sie vor solchen Krankheitserregern zu
schützen. Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) gibt dazu die
wichtigsten Tipps.
Berlin, Oktober 2019. Herbst und Winter gelten als
Jahreszeiten, die Infekte wie z. B. Erkältungskrankheiten begünstigen. Ältere
pflegebedürftige Menschen haben ein erhöhtes Risiko, an Infektionen
verschiedenster Art zu erkranken.
Sie können krankmachende Bakterien oder Viren oft
nicht gut abwehren. Gelangen diese in den Körper, kann das schwerwiegende
Folgen für die Gesundheit haben. Daher gilt es, pflegebedürftige Menschen
möglichst gut vor Kontakt mit Krankheitserregern zu schützen.
Die meisten solcher Erreger werden über die Hände
übertragen. Daher sollte man vor dem Kontakt mit einer pflegebedürftigen Person
besonders auf eine gute Händehygiene achten, rät das Zentrum für Qualität in
der Pflege auf seinem Internetportal www.pflege-praevention.de.
Dort erhalten Pflegende u. a. praktische Tipps zu Hygieneregeln im
Pflegealltag. Ein animierter Anleitungsfilm zeigt, was speziell bei der
Händehygiene zu beachten ist.
„Um die Übertragung von Krankheitserregern
möglichst zu vermeiden, ist es nicht nur wichtig, die Hände auf die richtige
Weise zu reinigen, sondern auch zum richtigen Zeitpunkt“, erklärt Daniela
Sulmann, Pflegeexpertin des ZQP. Dafür sei ein Bewusstsein für Übertragungswege
nötig. Zum Beispiel ist vor und nach der Hilfe zur Körperpflege, vor der
Unterstützung rund um die Mahlzeiten und der Medikamentengabe gründliches
Händewäschen wichtig. „Wenn die Pflegeperson etwas angefasst hat, worauf sich
meist viele Keime befinden, sollte sie sich grundsätzlich die Hände waschen.
Dazu gehören Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Einkaufswagen
ebenso wie Geld, benutzte Taschentücher, Türklinken oder Toiletten“, so
Sulmann.
Für das Händewaschen sollte man sich Zeit nehmen,
mindestens 20 bis 30 Sekunden. Dazu gehört es, Handflächen, Fingerspitzen,
Fingerzwischenräume, Nägel, Daumen sowie Handrücken einzuseifen und unter
fließendem Wasser abzuwaschen. Anschließend sollten die Hände mit einem
sauberen Handtuch abgetrocknet werden.
In manchen Fällen sollten Pflegende
Einmalhandschuhe tragen – um die pflegebedürftige Person aber auch sich selbst
vor Keimübertragung zu schützen. Dies gilt zum Beispiel bei Kontakt mit
Ausscheidungen, offenen Wunden oder beim Waschen infizierter Hautstellen, etwa
bei Pilzbefall. Um eine Ausbreitung der Keime zu vermeiden, sei in solchen Situationen
zusätzlich der Einsatz eines Händedesinfektionsmittels angebracht, meint
Sulmann.
„Die Bedeutung von Hygienemaßnahmen wird in der
Pflege teilweise unterschätzt. Vielleicht fehlen auch mitunter das nötige
Wissen und die nötige Aufmerksamkeit bei den Pflegenden. Diese seien aber zur
Prävention von Infektionen bei pflegebedürftigen Menschen entscheidend. Darum
rät Sulmann: „Pflegende Angehörige sollten sich für konkrete Fragen zur
richtigen Hygiene in der Pflege an die zuständige Pflegefachperson oder den
Arzt wenden. Diese sollten kompetent unterstützen.“
Mehr zur Händehygiene sowie zu anderen
Präventionsthemen in der Pflege erfahren Sie auf dem frei zugänglichen und
werbefreien Online-Portal der gemeinnützigen Stiftung Zentrum für Qualität in
der Pflege auf www.pflege-praevention.de.
Text: Zentrum für Qualität in der Pflege - Stiftung
ZQP