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Stadtbibliothek Magdeburg: Heike Heinrich spricht über Volkshochschule und Moderne

Mittwoch, den 23. Oktober 2019

Das Ringen um den neuen Menschen

Als nach der „Urkatastrophe“ des Ersten Weltkriegs Deutschland eine Bildungsbewegung in nahezu allen Lebensbereichen erfasste, entstand in Magdeburg auch eine Volkshochschule. Auf die hoffnungsvollen Anfänge der Bildungseinrichtung blickt die Kulturwissenschaftlerin Heike Heinrich in ihrem Vortrag „Erwachsenenbildung und Moderne. Die Magdeburger Volkshochschule im Ringen um den neuen Menschen“ zurück, zu dem die Stadtbibliothek am Donnerstag, 24. Oktober, um 19 Uhr einlädt.

Der Vortrag beleuchtet anhand der ersten Volkshochschulprogramme, der handelnden Personen und anhand von Bilddokumenten die ersten Jahre der Erwachsenenbildung in Magdeburg und darüber hinaus. Ausgangspunkt ist der enorme Aufschwung, den Kunst und Gestaltung, Architektur und Wissenschaft in der jungen Weimarer Republik erfuhren. Zum ersten Mal war Bildung für Erwachsene über die neu zu gründenden Volkshochschulen in der Weimarer Verfassung gesetzlich verankert. Der vergangene Krieg und der radikale Aufbruch der Nachkriegszeit erforderten aus der Sicht der Zeitgenossen Aufklärung und Bildung gleichermaßen. „Damit ist die Volkshochschule - wie das Bauhaus - ein Kind der Moderne“, unterstreicht Heike Heinrich. So konnten erstmals Männer und Frauen gemeinsam lernen und lehren. Modern war es, dass Naturwissenschaften und Technik zum Unterricht gehörten und dass man den Film als neues Medium vermittelte. Erstmals zählte nun auch politische Bildung zu den Aufgaben der Bewegung, die von einer breiten Bevölkerungsschicht getragen wurde.

Mit dem Vortrag von Heike Heinrich setzt die Stadtbibliothek die ganzjährige Veranstaltungsreihe zur Magdeburger Moderne fort, die gemeinsam mit dem Kulturhistorischen Museum und dem Stadtarchiv angeboten wird. Alle interessierten Besucher sind am Donnerstag, 24. Oktober, um 19 Uhr herzlich in der Zentralbibliothek am Breiten Weg willkommen. Der Eintritt ist frei.