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Heinze Hans Jochen

Universitätsmedizin Magdeburg lädt heute zur Patientenveranstaltung ein

Donnerstag, den 24. Oktober 2019

Schwerpunktthema: Multiple Sklerose- Die Tabus der MS

Die Universitätsklinik für Neurologie, unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze (Foto), lädt am 24. Oktober 2019 zum 10. Multiple Sklerose Patientenseminar ein.  Die Veranstaltung, organisiert von Fachärztin Heike Stephanik, Leiterin der Ambulanz für Multiple Sklerose, und Ihrem Team findet im Ratswaagehotel in Magdeburg statt. Beginn ist 16:00 Uhr. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Schwerpunkt der Veranstaltung sind Miktions- und Sexualstörungen. Neurologische  Schädigungen bei Multipler Sklerose können sich direkt und indirekt auf das Sexualleben von Betroffenen auswirken. Die psychische Belastung nach Ausbruch der Erkrankung sowie medikamentöse Nebenwirkungen können zu Sexualstörungen führen. Bei bis zu 70 % der männlichen und bis zu 60 % der weiblichen Patienten wirkt sich die Erkrankung negativ auf das Liebesleben aus. Dabei ist es von Patient zu Patient unterschiedlich, ab welchem Zeitpunkt der Erkrankung die Störungen auftreten. Blasenstörungen gehören ebenfalls zu den häufigsten Begleiterscheinungen der MS, die aufgrund der fehlerhaften Funktion wichtiger Nervenbahnen entstehen. Im Verlauf der Erkrankung sind 50 bis 80 % der Patienten davon betroffen. Zur langfristigen Vermeidung von Folgeschäden ist die frühzeitige Erkennung und symptomorientierte Behandlung von zentraler Bedeutung. Fachärzte aus Berlin, Neuruppin und Magdeburg werden zu diesen und weiteren Themen informieren und nach Ihren Vorträgen Fragen aus dem Publikum ausführlich beantworten.

Die Multiple Sklerose ist eine autoimmune chronisch-entzündliche neurologische Erkrankung. Dabei wird die isolierende Schicht der Nervenfasern, Myelin genannt, zerstört und vernarbt dann in der Folge (Multiple „viele“ und Sklerose „Vernarbung“). Ohne die Myelinschicht können die Signale nicht störungsfrei übertragen werden (entsprechend einer zerstörten Isolierung eines Kabels), so dass die Befehle, die vom zentralen Nervensystem zur Steuerung der Funktionen des Körpers ausgesendet werden, nur unvollständig oder sogar gar nicht weitergeleitet werden können. Die ungeschützten Nervenfasern können im weiteren Verlauf untergehen und als Folge zur bleibenden Behinderung führen.

Die Entstehung dieser Erkrankung ist nicht in allen Einzelheiten bekannt. In den letzten Jahren ist jedoch deutlich geworden, dass die MS nicht nur unterschiedliche klinische Erscheinungsformen besitzt, sondern auch unterschiedliche krankhafte immunologische Vorgänge im Gehirn stattfinden. Die Grundlage der Erkrankung bildet eine Fehlregulation des körpereigenen Abwehrsystems mit der Zerstörung der Myelinscheiden und der Nervenzellen. Vor diesem Hintergrund hat sich die Behandlung der MS in den letzten Jahren gewandelt.