Klare Vorgaben für Eltern mit allergiegefährdeten
Kindern
Bonn. Allergische Erkrankungen sind bei Kindern und
Jugendlichen das häufigste Gesundheitsproblem. 4,7 Prozent aller Kinder bis 17
Jahren leiden an Asthma, 10,7 Prozent an Heuschnupfen und 13,2 Prozent an
Neurodermitis. Die Gefahr, dass sich eine Allergie im Laufe des Lebens nicht
auswächst, sondern verlagert, ist groß. Mädchen mit Heuschnupfen tragen ein
mehr als doppelt so großes Risiko für ein späteres Asthma, bei Jungen ist das
Risiko sogar 3,6-mal so groß. Auch für Neurodermitis gibt es Hinweise, dass sie
das Asthmarisiko erhöht.
Grund genug, allergischen Erkrankungen möglichst
früh vorzubeugen. Allergologen und Kinderärzte haben gemeinsam Maßnahmen
erarbeitet, an die sich Eltern halten sollten. Sie richten sich insbesondere an
Allergikerfamilien, da ihre Kinder mit einem erhöhten Allergierisiko zur Welt
kommen. Viele der genannten Maßnahmen sind aber für alle Kinder sinnvoll.
In der Schwangerschaft:
Nicht rauchen.
Gesund und vielseitig ernähren. Kein unnötiger
Verzicht auf potenziell allergene Lebensmittel wie Fisch oder Milchprodukte.
Übergewicht vermeiden.
Geburt:
Wegen des günstigen Einflusses auf das
Darm-Mikrobiom natürliche Geburt bevorzugen, soweit möglich.
Nach der Geburt:
In den ersten vier Lebensmonaten ausschließlich
stillen.
Wenn Stillen nicht möglich ist, studiengeprüfte HA
Nahrung füttern. Keine alternativen Milcharten wählen.
Bei Säuglingsnahrung auf reduzierten Eiweißgehalt
achten, um Übergewicht zu vermeiden.
Nach dem vollendeten 4. Lebensmonat Beikost
einführen, darunter nach und nach auch potenziell allergene Lebensmittel wie
Fisch und Ei.
Schadstoffe und Allergene in der Luft gering halten
(Nicht rauchen, Nähe von Kfz-Abgasen meiden, Innenraumschadstoffe aus Möbeln,
Böden und Wänden vermeiden, keine Katze halten, Schimmelbildung im Haus vermeiden).
Empfohlene Impfungen in Anspruch nehmen.
Umfangreiches Informationsmaterial bei der DHA e.V.
Die verbandseigene Website www.dha-allergien-vorbeugen.de hält eine
Fülle an Informationen bereit, unter anderem eine Slideshow, die die Leitlinien
in Wort und Bild zusammenfasst sowie ein Erklärvideo zur Wirkungsweise
hypoallergener Säuglingsnahrung. Zudem kann dort die Broschüre „Allergien
vorbeugen – gesunde Entwicklung fördern“ bestellt oder heruntergeladen werden.
Diese gibt einen Überblick über die wichtigsten allergievorbeugenden Maßnahmen
bei Säuglingen und verdeutlicht insbesondere den Zusammenhang zwischen
Allergien und der Ernährung von der Schwangerschaft bis zur Beikost. Die
Broschüre kann auch auf dem Postweg kostenfrei bestellt werden: Deutsche Haut-
und Allergiehilfe e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.dha-allergien-vorbeugen.de.
Text: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V.,