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Neuer Jahresmonitor blickt auf Berufsbildung in Sachsen-Anhalt

Dienstag, den 15. Oktober 2019

Mehr Ausbildungsverträge trotz sinkender Zahl an Ausbildungsbetrieben, eine hohe Übernahmequote nach der Ausbildung, aber auch sehr viele vorzeitig gelöste Ausbildungsverträge: das kennzeichnet den Ausbildungsmarkt in Sachsen-Anhalt laut dem Jahresmonitor Berufsbildung, der heute vom Kabinett an den Landtag überwiesen worden ist.

Der erstmals erschienene Jahresmonitor wertet Daten aus dem Jahr 2018 aus. Er hat den bis 2016 im Zweijahresturnus erschienenen Berufsbildungsbericht Sachsen-Anhalt abgelöst und zeichnet ein differenziertes Bild der Berufsbildung in Sachsen-Anhalt. Danach steigt die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Im Ausbildungsjahr 2017/18 konnten insgesamt rund 10.600 neue Verträge abgeschlossen werden, das sind 279 mehr als im Vorjahreszeitraum. Dieses Plus von 2,7 Prozent liegt über dem Anstieg in Deutschland insgesamt und in Ostdeutschland.

Drei von vier Jugendlichen bleiben nach der Ausbildung im Lehrbetrieb. Die Übernahmequote liegt mit 76 Prozent deutlich über dem Bundesschnitt. Der Bericht zeigt aber auch: Jeder dritte Ausbildungsvertrag wird vorzeitig gelöst. „Wer eine Ausbildung abschließt, hat beste Chancen, sich eine tragfähige berufliche Perspektive in Sachsen-Anhalt aufzubauen. Aber die Abbrecherquote ist erschreckend hoch. Ziel muss es sein, dass sich das ändert“, so Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (Foto).

Im Bundesländervergleich hat Sachsen-Anhalt mit 34,7 Prozent im Jahr 2018 die höchste Quote aufgelöster Verträge, knapp vor Berlin mit 34,6 Prozent und Brandenburg mit 32,6 Prozent. Besonders viele Ausbildungen werden in den Berufen Friseur/in, Koch/Köchin, Hotelfachmann/frau, Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk abgebrochen. Mehr als jeder Zweite beginnt danach eine neue Ausbildung.

Grimm-Benne. „Viele Überstunden, schlechte Ausbildungsbedingungen – das sind häufig Gründe für Abbrüche. Genau darum setze ich darauf, die Ausbildungsqualität und das Thema Mitarbeiterorientierung in den Fokus zu nehmen.“

Das Sozialministerium habe das Landessiegel Sachsen-Anhalt „Das mitarbeiterorientierte Unternehmen – Hier fühle ich mich wohl“ etabliert. Auch die gemeinsame Arbeit der Partner im Fachkräftesicherungspakt diene dazu, das Bewusstsein weiterzuentwickeln, dass die Gestaltung des Arbeitsumfeldes im Betrieb ein bestimmender Faktor für die Gewinnung und das Halten von Auszubildenden und Fachkräften ist. Mit dem Landesprogramm „Zukunftschance assistierte Ausbildung“ könne zudem Auszubildenden und Betrieben bei Problemen unter die Arme gegriffen werden. Grimm-Benne: „Die Auszubildenden werden beim Lernen und bei der Lösung alltäglicher Probleme unterstützt. Die Betriebe erfahren Hilfe in Ausbildungsfragen und in der pädagogischen Weiterbildung ihres Ausbildungspersonals.“