Mainz (ots). Von 1.000 Neugeborenen kommen etwa
eines bis zwei mit einer Hörstörung auf die Welt. Damit diese nicht unentdeckt
und damit unbehandelt bleibt, wird das Gehör von Neugeborenen in Deutschland
kurz nach der Geburt untersucht. Durch das sogenannte Neugeborenen-Hörscreening
werden Hörstörungen frühzeitig entdeckt und versorgt. Hörsysteme und auch
Cochlea Implantate gibt es schon für ganz junge Patienten. So können die
betroffenen Kinder von Anfang an ihren für ihre Entwicklung wichtigen Hörsinn
nutzen.
"In Deutschland werden im Jahr zwischen 800
und 1.600 Kinder mit einer Hörschädigung geboren", sagt Hörakustikmeister
Eberhard Schmidt aus Regensburg, Vizepräsident der Bundesinnung der
Hörakustiker und selbst erfahrener Pädakustiker. Der Hörsinn ist jedoch
essentiell für die Entwicklung des Kindes und Voraussetzung für das Erlernen der
Lautsprache. Nur wenn das Kind gut hört, kann es verschiedene Laute voneinander
unterscheiden, richtig zuordnen und wiedergeben. Gerade im Säuglings- und
Kindesalter, wenn grundlegende kommunikative und soziale Fähigkeiten des
Menschen angelegt werden, ist Früherkennung wichtig. Bei einer Hörminderung
kann frühzeitig mit einem Hörsystem geholfen werden. Möglich ist das schon bei
wenige Wochen alten Säuglingen.
Eltern wird empfohlen darauf zu achten, ob sich ihr
Kind lauten Geräuschen zuwendet. Auch falls es nur wenige oder monotone Töne
von sich gibt, könnten dies Anzeichen für Schwierigkeiten beim Hören sein. Dann
empfiehlt sich eine umgehende Untersuchung durch einen Pädakustiker, der als
ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet helfen kann.
Pädakustiker sind Hörakustiker, die sich auf
Schwerhörigkeit bei Kindern spezialisiert haben. Sie verfügen über fundierte
Kenntnisse und Fertigkeiten rund um das kindliche Gehör. Da sich die
Untersuchung eines Kindes deutlich von der eines Erwachsenen unterscheidet, ist
spezielles Wissen gefragt: Ein Baby oder Kleinkind kann oft noch nicht präzise
sagen, welche Töne es hört und welche nicht. Daher ist die Anpassung eines
individuellen Hörsystems und die Betreuung eines Kindes unter Einbeziehung
seiner Familie Aufgabe der Pädakustiker. Da Eltern das Verhalten ihres Kindes
im Alltag am besten beobachten und einordnen können, werden sie neben dem Kind
aktiv in die Versorgung eingebunden. In Deutschland gibt es derzeit über 1.000
speziell für das kindliche Gehör ausgebildete Hörakustiker.
Hörakustiker sind Experten in allen Fragen rund ums
Hören und beraten kompetent und umfassend. Erst kürzlich erhielten Hörakustiker
in der bundesweit größten Versichertenbefragung der gesetzlichen Krankenkassen
(GKV) Bestnoten von den Versicherten. Ca. 90 Prozent gaben an, "sehr
zufrieden" oder "zufrieden" mit ihrer individuellen
Versorgungssituation zu sein, unabhängig davon, ob eine aufzahlungsfreie
Versorgung oder eine mit privater Zuzahlung gewählt wurde. Zudem stellte die Versichertenbefragung
deutlich heraus, dass die Wohnortnähe der Hörakustik-Meisterbetriebe besonders
geschätzt wird.
Auf www.hoerakustiker-suche.de
lassen sich Hörakustiker und Pädakustiker in der Nähe finden.
Text / Foto:
"obs/Bundesinnung der Hörakustiker KdöR/Olaf Malzahn" ,
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