Wenn die Nase wieder läuft - Erkältungen bei
Kindern richtig wahrnehmen und behandeln
Hamburg (ots). In den ersten Lebensjahren erkranken
Kinder an bis zu zwölf fieberhaften Infektionen pro Jahr. Erkältungen treten
vor allem bei Kleinkindern viel häufiger und schwerwiegender auf als bei
Erwachsenen. Warum das so ist und wie Eltern die ersten Erkältungsanzeichen
ihrer Kinder richtig wahrnehmen, bei welchen Symptomen ein Kinderarzt
aufgesucht werden sollte und welche selbst gelindert werden können, erklärt
Prof. Dr. Philippe Stock, leitender Arzt der Pädiatrie im Altonaer
Kinderkrankenhaus.
Erkältungskrankheiten bei Kindern sind meist
Infektionen der oberen Atemwege, die durch hunderte Viren ausgelöst werden
können. Erwachsene haben schon 30 bis 40 Infektionen hinter sich, wodurch eine
Immunität gewährleistet wird. "Im Laufe jeder Erkältungserkrankung werden
Abwehrstoffe gegen den jeweiligen Erreger gebildet, die den Körper für den Rest
des Lebens schützen. Bei Kindern, vor allem im Kleinkindalter, ist das noch
nicht der Fall", so Stock. Schnupfen tritt bei 80 Prozent der Erkrankungen
auf und ist damit das häufigste Krankheitszeichen eines grippalen Infekts.
Solch eine Erkältung verläuft bei Kindern schwerwiegender, da die Atemwege noch
viel enger sind. "Durch die Anschwellung der Schleimhäute während eines
grippalen Infekts verschließt sich beispielsweise der Verbindungsgang zwischen
Rachen und Ohr viel schneller. Die Belüftung des Mittelohres kann nicht mehr
ausreichend gewährleistet werden, wodurch es zu einer Mittelohrentzündung
kommen kann", erläutert Prof. Stock. Mit zunehmendem Alter nimmt diese Anfälligkeit
meistens ab.
Es gibt keine Medikamente, die die eigentlichen
Verursacher einer Erkältung, die Viren, bekämpfen. Neben viel Trinken, Ruhe und
Schlaf wird empfohlen, das Hauptsymptom, meist Schnupfen, zu behandeln. Hierfür
eignen sich salzhaltige Nasensprays, -tropfen, oder -gel, die in den Apotheken
frei verkäuflich sind. Kombinationspräparate werden nicht empfohlen. Fieber
beispielsweise ist ein wichtiger Abwehrmechanismus des Körpers und sollte nur
in Ausnahmefällen gesenkt werden. "Eine Erkältung dauert mit oder ohne
Behandlung meist 7 bis 10 Tage an. Sollte es länger als zwei Wochen andauern,
der Schleim gelblich verfärbt oder durch Blutbeimengungen rötlich aussehen,
sollte in jedem Fall ein Kinderarzt hinzugezogen werden", erklärt Stock.
Da es gegen die genannte Vielzahl von Viren, im
Gegensatz zur Grippe (Influenzavirus), keinen Impfschutz gibt, ist die beste
Vorsorge die Stärkung des Immunsystems. "Bei regelmäßiger Bewegung, egal
bei welchem Wetter, und einer vitaminreichen sowie ausgewogenen Ernährung
sollte einer gesunden Immunabwehr nichts im Wege stehen", so Stock.
Über das Altonaer Kinderkrankenhaus
Das Altonaer Kinderkrankenhaus feiert 2019 sein
160-jähriges Jubiläum. Gegründet 1859, verfügt es heute über 206 Betten und 31
Plätze für teilstationäre Behandlungen. Vom Frühgeborenen bis hin zum jungen
Erwachsenen werden alle akuten und chronischen Erkrankungen behandelt. Im
vergangenen Jahr wurden 12.100 stationäre, 3.400 teilstationäre und 40.000
ambulante Patienten medizinisch betreut. Es genießt überregionales Renommee und
ist seit 2006 eine Tochtergesellschaft des Universitätsklinikums
Hamburg-Eppendorf (UKE).
Text / Foto: "obs/AKK Altonaer
Kinderkrankenhaus gGmbH/Family Veldman" , übermittelt durch news aktuell