Berlin (ots). Fundamentaler Unterschied zwischen
herkömmlichen E-Zigaretten und illegalen "E-Joints": Verband warnt
vor illegalen Cannabis-Produkten und mahnt Aufklärung der Öffentlichkeit an.
Nachdem in den USA illegale und gestreckte
Cannabis-Produkte ("E-Joints") zu mehreren Todesfällen geführt haben,
warnt der Verband des eZigarettenhandels (VdeH) vor dem Konsum illegaler
"E-Joints". Gleichzeitig betont der der VdeH den fundamentalen
Unterschied zur herkömmlichen E-Zigarette und mahnt die Aufklärung von
Verbrauchern an.
Michal Dobrajc, Vorsitzender des VdeH:
"'E-Joints' sind keine E-Zigaretten. Rein äußerlich ähneln diese
Cartridges zwar der herkömmlichen E-Zigarette, tatsächlich aber handelt es sich
um zwei gänzlich verschiedene Produkte." Im Fachhandel angebotene
E-Zigaretten und nikotinhaltige Flüssigkeiten (Liquids) unterlägen gesetzlichen
Kontrollen und einer strengen Regulierung, so Dobrajc. Für die
"E-Joints" gelte das nicht, ihre THC-haltigen Flüssigkeiten seien
potenziell lebensgefährlich. Dobrajc: "Illegale 'E-Joints' können einen
unbekannten Cocktail aus Betäubungsmitteln, Pestiziden und anderen gesundheitsschädlichen
Stoffen enthalten. Wir raten deshalb dringend vom Erwerb und vom Konsum von
'E-Joints' ab.
Ausschlaggebend für die jüngsten Todesfälle ist,
Untersuchungen von US-Behörden zufolge, der Einsatz zähflüssiger Streckmittel,
die sich ausschließlich in den THC-haltigen Ölen für "E-Joints"
fanden. Laut übereinstimmenden Berichten handelt es sich dabei um
Vitamin-E-Acetat, das sich nicht für die Inhalation eignet und dem Käufer einen
hohen THC-Gehalt suggerieren soll. Solche fetten Öle (Lipide) können zu einer
Lipidpneumonie führen.
In nikotinhaltigen Liquids für E-Zigaretten
hingegen sind in Deutschland Vitamine grundsätzlich als Zusatzstoff gesetzlich
untersagt und die Verwendung des Acetats zum Zwecke des Streckens macht weder
wirtschaftlichen noch tatsächlichen Sinn, weshalb es in regulären Liquids nicht
dafür verwendet wird. "Reguläre Liquids für E-Zigaretten enthalten keine
Lipide, Punkt, " stellt der Vorsitzende des VdeH klar. Labortests in den
USA zeigten außerdem, dass einige der auf dem Schwarzmarkt gehandelten
Flüssigkeiten für "E-Joints" mit dem Fungizid Myclobutanil
verunreinigt waren, das bei Erhitzung zum lebensgefährlichen Cyanid werden
kann. Eine weitere, im New England Journal of Medicine veröffentlichte,
pathologische Untersuchung hat gezeigt, dass die Lungenschäden aussehen wie
Chemische Pneumonitis, die durch toxische Chemikalien entstehen. "Das sind
eindeutige Hinweise darauf, dass es zu einer durch die Inhalation toxischer
Substanzen ausgelöste akute Entzündung gekommen ist und es sich nicht um ein
grundsätzliches Phänomen aufgrund chronischen Konsums regulierter Produkte
handelt," so Dobrajc.
Da nicht auszuschließen ist, dass diese
"E-Joints" auch hierzulande auf dem Schwarzmarkt auftauchen, fordert
der VdeH eine bessere Verbraucheraufklärung, die den Unterschied zwischen
"E-Joints" und E-Zigaretten betont. "Zwischen den 'E-Joints' in
den USA und der herkömmlichen E-Zigarette gibt es keinen Zusammenhang",
sagt Michal Dobrajc, Vorsitzender des VdeH. "All die betroffenen Stoffe
finden sich nicht in den herkömmlichen, freiverkäuflichen Liquids. E-Zigaretten
bergen deshalb nicht dasselbe Risiko wie 'E-Joints'."
Zu diesem Urteil kam jüngst auch das Bundesinstitut
für Risikobewertung (BfR) und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Beide
Institutionen stellten klar, dass die Vorkommnisse in den USA nichts mit
regulären E-Zigaretten zu tun haben und verweisen auf die geringere
Schädlichkeit von E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakrauch.
Michal Dobrajc appelliert an die Medien:
"Öffentliche Stellen in Deutschland haben die tatsächliche Lage erkannt
und kommunizieren eindeutig, was die eigentliche Gefahr ist. Die Medien haben
eine hohe Verantwortung gegenüber Verbrauchern, diesen ebenfalls deutlich zu
machen, worin die Gefahr tatsächlich besteht, nämlich in illegalen,
verunreinigten und gestreckten 'E-Joints'."
Die amerikanische Centers for Disease Control (CDC)
warnt mittlerweile, genau wie schon zuvor die Food and Drug Administration
(FDA), ausdrücklich vor dem Erwerb von THC-Produkten aus inoffiziellen Quellen
und nicht mehr allgemein vor E-Zigaretten.
Der VdeH weist darauf hin, dass durch die
Berichterstattung zu den US-Vorfällen, E-Zigaretten-Nutzer vermehrt zum
deutlich schädlicheren Rauchen zurückkehrten. Michal Dobrajc, VdeH-Vorsitzender:
"Es ist paradox, dass Verbraucher die E-Zigarette wieder gegen die
Tabakzigarette eintauschen - obwohl die E-Zigarette nach wissenschaftlichem
Kenntnisstand um 95 Prozent weniger schädlich ist und die Tabakzigarette
umgekehrt allein in Deutschland für 110.000 Todesfälle pro Jahr sorgt. Diese
Entwicklung ist besorgniserregend, gefährdet Menschenleben und erfordert
dringend eine unverzügliche Klarstellung, insbesondere auch in den
Medien."
Text / Foto: "obs/Verband des
eZigarettenhandels e.V. (VdeH)/New York State Dept. of Health",
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